Als Aargauer unterwegs

Spass auf schmalen Reifen

5. November 2009
von Urs
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Billetkontrolle einmal anders

Heute hatte ich wieder einmal das Vergnügen, beruflich bedingt und erst noch über die Mittagszeit, mit dem öffentlichen Verkehr quer durch die Stadt, an das andere Stadtende zu fahren. Mit etwas Glück und ab und zu einem kurzen Sprint, bringe ich diese Strecke mittlerweile in gut 35 Minuten hinter mich. Dabei müssen dann aber die S-Bahn und die beiden Tramlinien auch ein bisschen mitmachen und sich nicht allzu lange an der Haltestelle aufhalten.

Doch heute begann die Sache nach dem ersten Fahrzeugwechsel bereits zu klemmen. In der Bahnhofstrasse reihten sich die Trams wie auf einer Perlenkette hintereinander. Längst erwartete ich die Durchsage der Verkehrsleitzentrale, dass da grossräumig umgeleitet werden müsse. Aber nichts. Einfache Ruhe.

Das gab uns dafür die Möglichkeit, in die bereits zahlreichen, weihnachtlich geschmückten Schaufenster zu blicken. Sogar die Weihnachtsbeleuchtung über der Bahnhofstrasse hängt schon. Irgendwie komisch: da haben die Bäume noch lange nicht all ihr farbiges Laub verloren und aus den Schaufenstern grüsst schon der St. Nikolaus neben der verschneiten Tanne.

Es ging langsam vorwärts, wieder eine Tramkomposition weiter. Weit vorne konnte man zwischen vielen Leuten auch rot-weiss und blau-weiss gestreifte Westen sehen. Kein gutes Zeichen in der Regel. Nochmals geht es eine Tramkomposition vorwärts. Dann die Durchsage des Tramführers: “do vorne machets dänn Billet Kontrolle, wenn Sie’s schomol würdet fürenäh”.

Das Tram hielt an, die Türen gingen auf, die gestreiften Kittel stürmten überfallmässig das Tram. In jeden Türrahmen stellte sich mal einer rein. Da gabs kein Entweichen mehr. Zuerst musste das Billet gezeigt werden. Einmal im Wagen drin kämpften sie sich durch die Passagiere. Doch plötzlich kam die Aktion ins Stocken. Da erklärte ein Passagier wortreich und lauthals, dass er kein Billet habe, dass er das mit der Verkehrsgesellschaft abgesprochen hätte, dass er ein E-Mail hätte aber dieses in seinem Büro in der Nähe der nächsten Haltestelle vergessen habe …. Nach der dritten Aufforderung des blau-weiss gestreiften Kittels das Tram zu verlassen, damit man das draussen regeln könne, wurde der Passagier zur Türe hinaus gedrängelt. Alle anderen gestreiften Kittel schauten mehr oder weniger interessiert dieser Einzelaktion zu und verliessen das Tram ebenfalls.

Draussen scharten sich die Gesetzes- und Ordnungshüter um diesen einen Passagier. Während unser Tram den Ort des Geschehens verliess, versuchte noch ein letzter Kontrolleur während der Vorbeifahrt durch die Scheiben die Anzahl der Passagiere im Tram zu zählen.

Haben die nun die Billete kontrolliert? Suchten die vielleicht etwas anderes? Können die nicht mit lärmenden Passagieren umgehen?

Für nicht Eingeweihte in den Gepflogenheiten dieser Grossstadt: Normalerweise, wenigstens erlebe ich das seit Jahren so, werden Billet Kontrollen während der Fahrt gemacht. Da steckt dir mehr oder weniger hinterrücks plötzlich jemand einen Ausweis entgegen und murmelt ziemlich eindringlich: “Ihren Fahrausweis bitte!”.

4. November 2009
von Urs
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Pendlergebühr

Es mag zwar sein, dass ich am Morgen während der Zugfahrt zur Arbeit noch etwas verschlafen in der Zeitung geblättert habe. Spätestens aber beim Stichwort Pendlergebühr war ich hellwach. Nach dem Bildchen mit den Engpässen der SBB, fast der ganze Aargau der nach Zürich fährt ist wieder einmal betroffen, musste ich die Augen nochmals reiben.

Worum geht es? Dass unsere Züge in der Stosszeit manchmal überfüllt sind, hat sich ja schon längst herumgesprochen. Schon bei der kleinsten Störung während dieser Stosszeiten um einen derart belasteten Knotenpunkt, hat das in der Regel Auswirkungen bis weit über die Region hinaus. Das betrifft die Autobahnen, den privaten Verkehr, genauso wie den öffentlichen Verkehr. Dass “man” versucht, diese Engpässe irgendwie zu entschärfen ist löblich. Dass in unserer engen und kleinen Schweiz, nicht überall noch mehr Bahnlinien oder Autobahnen hin gebaut werden können ist auch verständlich. Ob eine zusätzliche Gebühr, abhängig von Ort und Zeit, die einfachste Lösung ist? Vielleicht sogar überhaupt nur eine machbare Lösung?

Diese Diskussion wird nun vom Verkehrs- und Energiewirtschafts-Departement angestossen. Dies unter dem Aspekt der Bevölkerungs-Entwicklung bis ins Jahr 2030.

Nehmen wir mal an: eine Zugfahrt am Mittwoch-Morgen, zwischen sechs und acht Uhr, von Brugg nach Zürich, wäre so eine gebührenpflichtige Fahrt. Nehmen wir weiter an, ich würde noch weiterhin ein Generalabonnement bezahlen können.

Ist nun dieser Zuschlag schon im GA inbegriffen? Hoffentlich nicht, denn viele andere fahren vielleicht von Brugg nach Basel oder Olten oder Luzern und sind so nicht betroffen. Wenn ich aber während dieser Zeit von Brugg, über Baden – Wettingen – Otelfingen hinten herum nach Zürich-Oerlikon fahren würde, müsste ich ja höchstens einen Teil des Aufschlages bezahlen. Muss allenfalls für jede Fahrt, ein Pendlerzuschlag gelöst werden? Könnte ja auch als Abonnement angeboten werden.

Tja, und wer kontrolliert denn das alles wieder? Ich erlebe es heute schon, dass sehr oft auf der ganzen Strecke zwischen Brugg und Zürich keine Billet Kontrolle durchgeführt wird, beziehungsweise, das anwesende SBB-Personal es nicht schafft, den ganzen Zug zu kontrollieren und die noch fehlenden und vergessenen Billete zu verkaufen.

Und: falls wir wieder einmal in einem Museumszug fahren müssen, oder in einem viel zu kurzen Ersatzzug: erhalten wir dann die Pendlergebühr wieder zurück?

Spass beiseite: In dieser Analyse zur öffentlichen Infrastruktur steht dann unter anderem auch geschrieben, dass mittels elektronischer Mittel die Gebühren erhoben werden könnten, ohne dass der Autofahrer anhalten müsste. Und der Pendler im Zug? Beim Einstieg in den Wagen gehen wir durch eine elektronische Schleuse, vielleicht wie bei der Zollabfertigung im Flughafen? Dabei wird dann gleich auf der Cash-Card oder im Handy, das sowieso alle bei sich tragen, ein Betrag abgebucht?

Allerdings steht im Bericht auch, dass der Vorschlag noch nicht ganz ausgereift sei. Vielleicht sucht man ja noch kreative und vor allem praktikable und treffsichere Lösungen.

3. November 2009
von Urs
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Radfahrt
am frühen Morgen

bewoelkte_Nacht

am späten Abend

regnerische_Nacht

72.2KM

528 HM
02:53 H

Arbeitsweg 2009-37

Lange habe ich am Morgen mit dem Beginn der Fahrt zur Arbeit gezögert. Gerade eben zog der vorläufig letzte Regenschauer durchs Land. Auf dem Niederschlagsradar jedenfalls waren keine Flecken mehr sichtbar. Als sich dann am noch nächtlichen Himmel tatsächlich ein paar Sterne zeigten und der Mond, zwar ganz trüb und verhangen, hinter einer Wolke oder Nebelbank schwebte, entschloss ich mich für die heutige Fahrt.

Wenigstens bis weit ins Furttal hinein, waren die Strassen noch sehr nass. Die Schuhe waren bald wenigstens sehr feucht. Jetzt wo es nicht mehr regnete, kam irgendwie eine schöne Stimmung auf. Zwar kein sichtbarer Sonnenaufgang, aber dennoch einfach eine schöne Situation, wenn sich die jetzt leeren, fast weissen Wolken, ähnlich grossen Schiffen am Himmel in Richtung Osten, meiner Fahrtrichtung bewegen. Manchmal regen solche Bilder meine Phantasie ganz schön an. Dann bin ich versucht anzuhalten, dann vielleicht auf dem Rücken liegend in den Himmel zu starren. Träumereien eben, die vielleicht irgendeinmal doch zur Wirklichkeit werden.

Die Strassen wurden zunehmend trockener, die Spritzerei fand auch langsam ein Ende.

Um die Mittagszeit, dann ein kurzer Blick auf das Niederschlagsradar. Die Regenfront stand jetzt am westlichen Ende der Schweiz, in Genf. Die letzte Sitzung dauerte nicht ganz so lange wie geplant, der Himmel war schon ziemlich eintönig grau. Schnell packte ich meine Sachen und schwang mich auf den Renner. Ich hatte das Stadtende noch nicht ganz erreicht, als schon die ersten Regentropfen fielen. An einem Waldrand habe ich mich dann “wetterfest” eingepackt und den Rest des Heimwegs unter die Räder genommen.

Wegen des Regens und der Dunkelheit versuchte ich heute wieder einen Weg über die Felder und später über das Höhtal nach Baden hinunter. Doch die Idee mit dem Höhtal war nicht gut. Im Normalfall kann man dort ziemlich zügig auf einer gut ausgebauten, aber kurvigen Strasse, hinunterbrausen. Doch heute, mit den vom Regen glänzenden Strassen und dem Licht der entgegenkommenden Autos, war das eher eine Konzentrations- und (No Suggestions). Muss mir für das nächste Mal eine andere Variante ausdenken.

Der Regen hielt sich in Grenzen, hörte mal zwischendurch sogar auf, doch ohne Regenschutz wäre es sicherlich nicht gegangen. Noch 13 Arbeitswege bis zum Jahresziel.

2. November 2009
von Urs
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Motivation Winterpokal

Es geht los! Die Hetzerei Trainingsfahrten auf der Rolle! Seit heute ist der Winterpokal wieder eröffnet. Nach einem bestimmten Reglement können für alle sportlichen Aktivitäten Punkte gebucht werden. Wobei natürlich die Meldungen für das Velofahren am ertragreichsten sind. Pro Viertelstunde gibt es einen Punkt. (Wozu eigentlich Hetzen, es zählt ja nur die Zeitdauer!?)

Ich fahre auch dieses Jahr wieder in einer Gruppe mit, bei der wir fünf Velofahrer sind, welche alle auch noch ein Weblog führen und alle aus der Schweiz sind. Deshalb vermutlich wurde auch unser letztjähriger Gruppenname, swiss bike bloggers wieder belebt. Wir fahren allerdings in einer leicht anderen Zusammensetzung als letztes Jahr. Es sind dies die Herren:

Zusätzlich melde ich meine Fahr- und Sport- Zeiten weiterhin auch noch bei Rennrad-news. Dies eher als mehrjährige Vergleichsmöglichkeit meiner sportlichen Aktivität durch den Winter

Persönlich habe ich von dieser Motivation und der dadurch erreichten Sportlichkeit Jahr für Jahr viel profitiert. Auch wenn es manchmal vielleicht ein “müssen” ist, so war ich dann im Frühling jeweils richtig erfreut darüber, nicht wieder am Anfang aller Kondition zu stehen. Die Möglichkeit, bereits sehr früh im Jahr schon längere Fahrten unternehmen zu können, war wenigstens aus Sicht der Kondition, gegeben.

Doch vorerst habe ich für dieses Jahr noch ein paar Ziele zu erreichen. Schon seit längerer Zeit, zeichnet sich ab, dass es für meine Jahresziele 50 / 10’000 / 100’000 äusserst knapp werden könnte. Der letzte Monat, der Oktober 2009, konnte diese Brisanz nicht brechen. Kälte und häufige geschäftliche Terminverpflichtungen zu Randstunden haben die Situation nur verschärft. Ich hoffe auf einen warmen und trockenen November und Dezember, denn noch muss ich

  • mindestens 14 mal den Arbeitsweg zurücklegen, um das Jahresziel von 50 Arbeitswegen erreichen zu können
  • mindestens 1’700 Kilometer fahren, um das Jahresziel von 10’000 Kilometern zu erreichen
  • mindestens 15’000 Höhenmeter erkurbeln, um das Jahresziel von 100’000 Höhenmetern zu erreichen

Immer schön dran bleiben. es sind noch 59 Tage bis zum Jahresende.

Statistik_2009_Anfang_November.pdf

1. November 2009
von Urs
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Nordic Walking am Stausee

Vermutlich hätte ich unsere fast regelmässigen Nordic Walking – Runden schon längst durchnummerieren müssen. So fiele es mir auch viel einfacher einen Titel für diese Postings zu finden. Aber eben: am Jahresanfang macht man sich gute Vorsätze. Kaum hat das Jahr angefangen, bleibt eben doch mancher auf der Strecke. Verwunderlich, dass sich das Nordic Walking bei uns so durchgesetzt hat. Jetzt, nachdem wir schon bald ein Jahr lang unsere Runden um den Klingnauer Stausee drehen, vieles gesehen und erlebt haben, wird sich dieser Jahreskreis der Erlebnisse bald schliessen.

Jede Runde hatte so seine Eigenheiten, seine Erlebnisse. Heute, zum Beispiel:

Der Herbst verabschiedet sich langsam, die meisten farbigen Blätter sind zu Boden gefallen, in den Wäldern an den umliegenden Hügeln überwiegt jetzt die braune Farbe ganz klar, die Sonne scheint durch eine Nebelbank, die sich heute wohl nicht mehr ganz auflösen wird, dazu ab und zu ein kühler Luftstoss über den See. Lauter als auch schon, schnatterten die Enten und piepsten die Möven. Der Rundweg um den See wurde heute von viel mehr Leuten begangen als auch schon. Fast schien es so, als wollten die, die keinen Ausflug über den Nebel machen konnten, hier noch ein letztes Mal Herbstsonne und ein letzter Rest Wärme auftanken, bevor es noch weiter in Richtung Kühle, November und nasse Zeit, geht.

Auffällig auch, wie stark das Gebüsch am oberen Ende, in der Nähe der Brücke nach Klingnau, gerodet wurde. Ob das einen Zusammenhang mit der Baubewilligung für einen besseren / anderen Hochwasserschutz hat? Die nächsten Runden in diesem schönen Naturschutzgebiet werden es zeigen.


Mein Rad ist gerade hier:

Mehr Details sind hier zu finden