Als Aargauer unterwegs

Spass auf schmalen Reifen

29. August 2009
von Urs
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Radfahrt
Vormittag

einzelne_Wolken

Nachmittag

einzelne_Wolken

160.3KM

2514 HM
07:06 H

Mittagessen auf dem Scheltenpass

Eigentlich ist die Passhöhe des Scheltenpass nichts besonderes. Nach ein paar Spitzkehren ist man plötzlich oben. Eine Serie von Wegweisern hängt an der gleichen Stange wie das Passschildchen. Es führen nebst der Passstrasse noch zwei weitere Strassen weg. Die eine ist ungeteert, die andere geteert. Mit dem Renner wählte ich die Geteerte und gelangte dann so zum Restaurant Erzberg. Doch bis es soweit war, vergoss ich unzählige Schweisstropfen.

Ich hatte die Fahrt von zu Hause aus als Rundfahrt geplant. Zwischen dem Rhein und dem Jura auf den Scheltenpass, dann einen kurzen Abstecher in den Kanton Jura und dem Südfuss des Juras wieder zurück nach Hause. Bis auf wenige Wegpunkte überliess ich die Streckenführung einmal mehr meinem GPS. Es kam so, wie es immer kommt in solchen Momenten: der kürzeste Weg führt über die Hügel. Und was für welche!

Als erster der Bözberg, das war noch der harmloseste. Nach Eiken ging es dann in Richtung Schupfart und Wegenstetten ziemlich direkt nach Liestal. Glücklicherweise waren die Hügel nie besonders lang, aber dafür sehr steil. Aber das ist halt nun mal so, wenn man im Jura nicht schön den Gewässern nachfährt, sondern irgendwie diagonal zur Faltung des Juras. Dafür erhält man immer wieder schöne Aus- und Einblicke in ländliche Gegenden. Kleine Dörfer mit engen Strassen, einzelne freistehende Bauernhöfe, ab und zu ein Gewässer entlang der Strasse, viel Wald.

Nach Liestal dann ein letzter steiler Hügel und anschliessend die Fahrt nach Waldenburg und den oberen Hauenstein hinauf. Lange ging es einigermassen flach in das Tal hinein. Erst nach Waldenburg zwei Spitzkehren, aber weiterhin eine nicht allzu steile Steigung bis auf die Passhöhe des oberen Hauensteins. Von da gibt es einen Weg, weiter leicht ansteigend, bevor es dann in zügiger Fahrt nach Mümliswil hinuntergeht. In Mümliswil führt man dann eine Weile auf der Passstrasse zum Passwang. Da mich die Strecke bis hierher doch recht gefordert hatte, zog ich es vor, sicherheitshalber eine kleine Rast einzuschalten, bevor die Abzweigung auf den Scheltenpass angezeigt wurde.

Auch hier geht es ein Stück weit in das Tal hinein. Doch die Passstrasse kennt wahrscheinlich nur zwei Zustände: entweder flach oder dann sehr steil. Der Pass ist ein richtiger Nebenpass. Ausser ein paar Traktoren, fast kein Verkehr, nur einzelne Motorräder. Ganz zu hinterst im Tal, müssen dann doch noch ein paar Spitzkehren bewältigt werden.

Mein Mittagessen nahm ich etwas abseits von der Passhöhe, im Restaurant Erzberg, ein. Eine schöne Aussicht über den basellandschaftlichen Jura konnte genossen werden. Obwohl der Pass nur gerade gut 1000 Meter über Meer liegt, war es heute auf dieser Höhe schon überraschend kühl. Während meinem Mittagessen versammelten sich vor dem Restaurant gegen 20 Trabi’s. Der Trabi-Club gab sich hier ein Stelldichein.

Da ich während der Fahrt am Morgen über all die Hügel doch mehr Zeit als geplant verloren hatte, musste ich auf die Schlaufe in den Kanton Jura verzichten. Ich fuhr deshalb wieder zurück zur Passhöhe Scheltenpass und wiederum nach Mümliswil zurück. Wählte hier dann aber den Weg nach Balsthal, durch die Klus nach Oensingen an den Jura-Südfuss. Ab dann über Olten und Aarau, mehr oder weniger den Hauptstrassen entlang nach Hause.

28. August 2009
von Urs
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Velofahren wie im Wilden Westen

Eine der Gratiszeitungen leitete heute ihren Artikel zur Fahrweise der Velofahrer im Kanton und der Stadt Zürich dem Sinne nach mit der obigen Titelzeile ein. Sie beschreibt dann, dass sich die Autofahrer noch mehr gestresst durch die Velofahrer fühlen und dass die Trottoir/Gehsteige von den Fahrradfahrern als Autobahn benützt werden. Strengere Kontrollen durch die Polizei seien angesagt.

Leider muss ich der Zeitung und den Autofahrern recht geben. Ich habe selber hier ja auch schon von Müsterchen erzählt, wie sich Velofahrer, solche auf Rennern, aber auch auf MTB’s und ganz normalen Stadtvelos, den Weg zwischen Fussgängern, stehenden und fahrenden Autos suchen. Wie sie teils trickreich von der Strasse auf das Trottoir wechseln, dort zwischen den Fussgängern über den Fussgängerstreifen fahren, auf der andern Seite wieder auf die Strasse wechseln. Alles nur, um ja nicht vor dem Rotlicht stehen zu bleiben.

Rotlichter scheinen für viele sowieso nur eine unnötige Farbe im Verkehrsfluss zu sein, ganz zu schweigen von Stopp und “kein-Vortritt”-Signalen. Gerade jetzt, wo es am Morgen wieder etwas dauert bis die Sonne am Himmel steht, oder sie sich am Abend früher vom Himmel verabschiedet, sprich: man eher wieder in der Dunkelheit fährt, scheinen Beleuchtungen, ob weiss oder rot, bei manchem Velofahrer auf Abwehrreaktionen zu stossen.

Verständlich, dass da dem Hüter der Ordnung gerufen wird. Aber …

schaut dann der Hüter der Ordnung vielleicht auch mal einen Schritt neben die Strasse oder an den Strassenrand? Nämlich dorthin, wo sich manchmal der Veloweg, oder wenigstens der Velostreifen befindet? Da liegt nämlich auch noch Bussenpotential bereit: So mancher Bauunternehmer, nicht zuletzt allen voran die Städtischen Betriebe und Gärtnereien, die hier mal ein Loch aufreissen oder Tage- und Wochenlang ihr Material deponieren. Notabene ohne Warntafel, ohne Beleuchtung wie man sich dies als Autofahrer von der Strasse her gewöhnt ist.

Velowege, die einfach abrupt in einer Wiese enden, Velowege, die meist an den unübersichtlichsten Stellen einfach mit einer Rot-Weiss-gestreiften Latte blockiert sind, Velowege, die besonders “sinnvolle” Markierungen und Pfeile aufweisen gehören auch in diese Kategorie.

Und wenn dann der Hüter der Ordnung mit dem rot gestreiften Fahrzeug auf Velofahrerjagd geht, benützt er dann den Veloweg oder die nasse Wiese als Parkplatz? Für die Zürcher stellt sich diese Frage allerdings nicht, denn die haben ja eine Polizei auf Fahrrädern, oder doch nicht (mehr?).

27. August 2009
von Urs
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Radfahrt
am frühen Morgen

einzelne_Wolken

am späten Abend

schoenster_Sonnenschein

70.9KM

479 HM
02:34 H

Arbeitsweg 2009-27

Die morgendliche Fahrt zur Arbeit ging wieder einmal mehr, ziemlich zügig unter den Rädern durch. Bis Würenlos, also bis zur Einfahrt ins Furttal, fahre ich eigentlich aus der Nacht in den Morgen. Kurz nach Würenlos dann der erste Blick in die Sonne. Heute ergab es sich, dass sie sich gerade anschickte, den Schleier über dem Horizont zu überschreiten. Statt immer nur davon zu schreiben, versuchte ich, diese Stimmung mit dem Fotoapparat einzufangen. Wobei es in Wirklichkeit viel schöner aussieht, als diese Stimmung in Pixeln wiedergegeben werden kann.

Heute hatten sich die Nebelbänke nicht mehr an die tiefsten Stellen verkrochen, sondern legten sich Schleiern gleich, auf einen Teil der Felder. Sieht irgendwie geheimnisvoll aus, wenn man so entlang einer Wiese führt, diese aber unter einem weissen, fast “blickdichten” Nebel liegt, die Strasse selber aber trocken ist.

Der Heimweg verlief heute deutlich einfacher als kürzlich. Kein Gefühl mehr von abgeschnürten Armen und müden Beinen.

Vermutlich verhinderte nur noch der relativ starke Gegenwind im Surbtal, dass ich heute eine neue Rekordzeit herausgefahren hätte. Auffällig war, dies am Morgen und am Abend, wie viele andere Velofahrer, teils auch auf Rennern und mit Rucksäcken am Rücken, unterwegs waren. Vermutlich fahren da noch ein paar andere den Arbeitsweg mit dem Renner, um ihre Fitness noch etwas über den Sommer hinaus hochhalten zu können.

25. August 2009
von Urs
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Rückbau

Es stammte noch aus der Anfangszeit des Internet. Es war die Zeit, als wir so langsam den Gefällen am Internet fanden. Nebst vielen Texten tauchten die ersten Bilder am Bildschirm auf. Zeilenweise, blockweise, ruckelten sie durch die Leitungen auf den Bildschirm. Mit allen möglichen Mitteln versuchten wir schneller downloaden zu können. Da kam das Angebot der damaligen PTT, die Telefonleitungen auf ISDN umzustellen, gerade richtig.

Da machten wir natürlich mit. Neue Telefondrähte wurden ans Haus gezogen, im Haus neue Verkabelung und neue Telefongeräte. Die, worauf man auf einem Display die anrufende Nummer sehen konnte. Grenzte damals noch an eine Sensation.

Die Zeit blieb nicht stehen. Es wurde weiter entwickelt, neue Technologien, noch schnellere Downloads. Der Konkurrent der Swisscom, die Cablecom trat in den Markt. Auch hier machten wir natürlich mit, denn mittlerweile waren wir ja schon fast süchtig, nicht mehr nur auf Bildchen und Texte, die möglichst schnell auf dem Bildschirm auftauchen sollten. Nein auch Musik, youtube, Skype und wie sie alle heissen, wollten ruckelfrei und störungsfrei konsumiert werden.

Nur die Telefonapparate, blieben noch die alten. So alt, dass mittlerweile am Display einzelne Pixel, ganze vertikale Striche erloschen sind. Als nun auch noch die ersten waagrechten Zeilen ausstiegen, wurde es höchste Zeit, sich nach einem neuen Gerät umzuschauen.

Zu Hause beim Auspacken dann festgestellt, dass die neuen Apparate nur noch auf analoge Netze, oder eben auch die Anschlüsse von Cablecom passen. So war es dann wiederum Zeit geworden, die Spuren des ISDN, oder wenigstens die Anschlüsse in den Wänden, wieder zurück auf Analog umzustellen.

Rückblickend, mutet dieser Ausflug in die ISDN-Welt an, wie ein Umweg, vielleicht sogar ein Irrweg eines Internetsüchtigen, auf der Suche nach dem schnellen Download.


Mein Rad ist gerade hier:

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