Um es vorweg zu nehmen: heute Abend, auf der Heimfahrt, war mal wieder die Situation mit dem Gegenwind so krass, dass ich zwischendurch abgestiegen bin um nachzuschauen, ob die beiden Räder am Renner noch im Leerlauf drehen würden und ja sicherlich keinen Plattfuss eingefangen hätten. Warum eigentlich? Denn schliesslich bin ich am letzten Samstag im Appenzellerland ja fast über die Hügel geflogen, mit dem selben Renner. Aber wenn sich im Kopf, mal eine Vorstellung eingenistet hat, es nicht so richtig rund läuft, da gibt es oftmals halt nur noch die Möglichkeit, selber nachzuschauen und die Sachlage wortwörtlich zu begreifen.
Ansonsten hatte ich am Morgen eine sehr schöne Fahrt. Unter fast wolkenlosem Himmel, bei einer eher kühleren Temperatur und noch Windstille, kam ich recht zügig voran. Auffällig viele Velofahrer, viele sogar auch auf Rennern, waren unterwegs.
Während der Heimfahrt am Abend, schien sich eine Gewitterfront aufzubauen. Dies möglicherweise auch der Grund für den Gegenwind. Doch zu Hause angekommen, hellte sich der Himmel wieder auf, ohne dass in unserer Nähe Regen gefallen wäre.
1. Juni 2009
von Urs Kommentare deaktiviert fĂĽr Das Ende des Webtrackers?
Schon seit einiger Zeit fällt mir auf, dass mein Webtracker während der Fahrten seine Angaben wie Position, Geschwindigkeit und Meter über Meer ausschliesslich per SMS mitteilt. Dies, obwohl er e-Mails senden könnte. Nicht zuletzt deshalb habe ich ihn ja auch dannzumal gekauft. Weil e-Mail senden über GPRS finanziell immer noch deutlich günstiger kommt als SMS-Versand.
Doch auch gestern, ausschliesslich in der Schweiz gefahren, also dauernd in Griffweite der Swisscom, wieder nur SMS. Ich habe mich deshalb heute mal um mögliche Gründe für dieses Verhalten gekümmert.
Der Webtracker braucht nebst der e-Mail-Adresse, wohin er seine Angaben senden soll, auch die Angaben für einen e-Mail-Server. Dies ist die Angabe, wie man sie zum Beispiel beim Outlook beim Postausgang angeben muss. Sehr oft sind dies Angaben wie mail.provider.länderdomain, oder vielleicht auch smtp.provider.länderdomain. Der Webtracker kann sich nicht wie ein Outlook oder ein anderes e-Mail-Programm anmelden. Er sendet nur e-Mails eben über diesen Provider.
Im Zuge der Bekämpfung von Spam, verlangen nun immer mehr und mehr Mail-Server die Authentifizierung. Das bedeutet, ein Programm das e-Mail versenden will, muss sich zuerst anmelden, von einer gültigen Mailbox e-Mails runterladen und darf erst dann eigene e-Mails versenden. Damit ist dann natürlich aus Sicht des Providers auch ersichtlich, wer von seinen Kunden wie viel Mails versendet und damit eventuell SPAM-verdächtig wird. Da mein Webtracker sich nicht in diesem Sinne anmelden kann und auf jeden Fall auch keine e-Mails runterlädt, wird er vom aufgerufenen Mail-Server als Fremdling abgewiesen. In der Folge versendet er dann richtigerweise ein SMS.
Alternativ hätte ich noch die Möglichkeit, auf dem Server, wo mein Weblog läuft, ein Formular oder ein Script zu programmieren, welches die Daten meines Webtrackers in Empfang nimmt und weiterverarbeitet. Doch das ist für mich völliges Neuland. Ein Ziel, das ich bis zum Sommer für meine Fahrt in den Hautes-Alpes nicht mehr erreichen kann.
Dennoch, ich möchte auf meine Positionsmeldungen aus dem Webtracker nicht ganz verzichten. Wenn mir nichts Besseres mehr einfällt, werde ich den Rhythmus der Positionsmeldungen von 10 Minuten vielleicht auf 20 Minuten erhöhen. Drei Meldungen in einer Stunde Bergfahrt, da liegen ja, wenigstens bei mir, nicht so viele Kilometer dazwischen.
31. Mai 2009
von Urs Kommentare deaktiviert fĂĽr Gratulation zu Drillingen
Sie haben es geschafft. Gut versteckt konnten sie ihre Eier ausbrĂĽten.
Bei unserer heutigen Nordic Walking Runde am Klingnauer Stausee haben wir gleich drei Paare von Schwänen gesehen, die ihre Jungmannschaft in die Geheimnisse des Wassers einweihten. Paar Nummer eins, schwamm mit ihren Jungs allerdings so weit draussen, dass wir nicht genau erkennen konnten, ob es von drei, vier oder vielleicht sogar fünf Jungen begleitet wurde. Auch eine Foto konnte das Rätsel nicht lösen.
Paar Nummer zwei befand sich etwas näher am Ufer. Ganz klar: drei Jungtiere schwimmen da zwischen den beiden Elternteilen herum. Ganz in der Nähe befindet sich auch ein jetzt verlassenes Nest, dachten wir. Doch unser Blick durch das Gestrüpp entdeckte etwas Merkwürdiges: das ehemalige Schwanennest ist jetzt besetzt von Enten. offensichtlich auch beschäftigt mit brüten. Aber nicht nur eine Ente, sondern gerade eine ganze Sippschaft. Doch wie mir schien, handelte es sich nicht um unsere einheimische Stockente, sondern eher um etwas Fremdes.
Paar Nummer drei, ganz in der Nähe des Ufers, hatte zwar nur zwei Junge in der Nähe. doch die beiden Grossen schienen schon wieder voll beschäftigt mit dem Bau eines Nestes. Beide grübelten und zerrten laufend Holz und Schlamm vom seichten Untergrund an die Oberfläche und stapelten dies um sich herum. Die beiden Jungen liessen sich vom Tun ihrer Eltern nicht stören und dösten schaukelnd vor sich hin.
30. Mai 2009
von Urs Kommentare deaktiviert für Zum Säntis
Wie schon ein paar Mal hier erwähnt, können wir vom Büro aus den Säntis sehen. Luftlinie sind das ungefähr 70 Kilometer. Klar, dass man da nicht mehr so viele Details erkennen kann. Klar deshalb auch, dass ich mir den Mal aus der Nähe anschauen wollte. Hin und zurück per Renner, wären aber eine zu grosse Tagesportion an Kilometern gewesen, deshalb habe ich auch gleich zum ersten Mal den Tranzbag ausprobiert.
So kam es dann, dass ich heute Morgen bereits um sieben Uhr auf den Schnellzug wartete. Der Renner diesmal schön fein säuberlich in einer Tragtasche eingepackt, die es erlaubt, ihn als Handgepäck, und somit ohne zusätzliche Kosten, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu transportieren. Umsteigen in Zürich und Weiterfahrt nach Ziegelbrücke.
Den Renner auspacken war bald erledigt. Die Tragtasche lässt sich gut zusammenlegen und im Rucksack mittransportieren (laut Hersteller 800 Gramm Gewicht). Ich fahre anschliessend gemĂĽtlich nach Weesen, am Ufer des Walensees. Was mich hier erwartet kannte ich nur von einer einzigen Autofahrt vor ein paar Jahren. Zehn Kilometer, mit einem Gefälle von dauernd mehr als 10%. Die Strasse fĂĽhrt von Weesen ĂĽber Amden. Kurz nach Amden zweigt sie in ein Seitental ab, steigt nach einer kurzen “Ruhepause” mit unverminderter Heftigkeit weiter, bis auf die Vordere Höhi hinauf. 1537 Meter ĂĽber Meer steht auf der Tafel. Während des Aufstieges bläst heute eine ziemlich zĂĽgige Bise. Der Walensee kräuselt sich leicht. GlĂĽcklicherweise bekomme ich sie als Gegenwind aber nur vereinzelt an exponierten Stellen zu spĂĽren.
Vor der Abfahrt noch einen kurzen Blick zum Säntis hinĂĽber. Er zeigt sich gross und mächtig und ist am Antennen-Aufbau gut zu erkennen. Die Abfahrt hinunter nach Starkenbach verläuft fast vollständig im Wald. Die Strasse ist erstaunlich schön. Im oberen Teil so eine Art gerippter Beton, unten dann wieder vermehrt Teerbelag. Gemäss Hinweistafeln, wäre die Strasse eigentlich noch bis am 1. Juni gesperrt. Wohl deshalb liegen im obersten Teil noch ein paar Schneereste herum und vor allem viel Holz. Vermutlich vom Schmelzwasser auf die Strasse getragen. Alles in Allem, macht dieser Pass, die “Vordere Höhi” einen Idyllischen Eindruck, wäre er nur nicht so fĂĽrchterlich steil. Er scheint unter den Velofahrern aber ein beliebter HĂĽgel zu sein. Kamen mir bei der Abfahrt nach Starkenbach, doch einige auf Mountainbikes und Rennern entgegen.
Unten in Starkenbach angekommen, fahre ich gleich der hier noch kleinen Thur entlang bis hinunter nach Neu Sankt Johann. Dort nehme ich die Abzweigung zur Schwägalp, zum Fuss am Säntis. Schon bald kann ich ihn diesmal etwas näher sehen. Da das Tal zur Schwägalp hinauf ziemlich genau in östlicher Richtung verläuft, stehe ich hier über weite Strecken in der mittlerweile ziemlich heftig blasenden Bise. Die Strasse ist etwas stärker befahren, denn viele benutzen ja die Seilbahn von der Schwägalp auf den Säntis für einen Ausflug. Um die Mittagszeit komme ich dann auf der Schwägalp an. Von der Terrasse des Restaurants Passhöhe hat man einen wunderbaren Blick aus nächster Nähe zum Säntis hinauf. Doch ausgerechnet während dieser Zeit, ziehen immer wieder Nebelschwaden um diesen Berg, so dass kaum eine sinnvolle Foto entstehen kann.
Nach dem Mittagessen geht es dann in vorerst zügigem Tempo nach Urnäsch hinunter. Dort mache ich noch einen kleinen Schwenker nach Appenzell, der Hauptstadt eines unserer kleinsten Halbkantone. Ich mache mir sogar einen Spass daraus, mit dem Renner über den Landsgemeindeplatz zu fahren, die schönen Appenzellerhäuser mit ihren Verzierungen mal ganz kurz und aus der Nähe anzuschauen.
Anschliessend geht es wieder zurück ins Tal der Thur, und weiter über verschiedene kleine Hügel nach Herisau. In diesem Streckenabschnitt, erkennt man sehr gut den Charakter des Appenzellerlandes. Viele Hügel, irgendwie eine weiche Form, fast alle mit einem Waldbestand zu oberst und vor allem: überall und immer wieder kleinste Siedlungen. Manchmal nur ein oder zwei Bauernhäuser, ab und zu eine Kirche dabei, in der Regel kaum mehr als zehn Häuser. Und zu jeder Siedlung führt fein säuberlich eine Strasse hinauf. Die meisten scheinen mir nicht einmal geteert zu sein. Sofort kommt mir Albert Manser in den Sinn. Er hat so manche Situation aus dem Appenzellerland auf die Leinwand gebracht.
Und plötzlich ist die Idylle weg. Vielleicht in Herisau, spätestens in Gossau, wieder die Siedlungsstruktur wie man sie bei uns im ganzen Mittelland kennt. Mittlerweile kann ich von dem stark blasenden Ostwind tatsächlich auch profitieren. Mit Geschwindigkeiten von dauernd über 30 km/h, manchmal sogar über 40km/h stosst er mich nach Hause. Sogar kleinere Hügel ziehen einfach so unter den Rädern durch. Doch die Zeit reicht dann doch nicht ganz für eine Fahrt bis vor die Haustüre. In Winterthur packe ich den Renner wieder in den Tranzbag und nehme für den Rest des Weges den Zug.
29. Mai 2009
von Urs Kommentare deaktiviert fĂĽr Der Ruf der Berge
Als sich heute im Verlaufe des Tages der Himmel mehr und mehr aufhellte, sogar wolkenlos wurde, und aus dem 15. Stock unseres Bürogebäudes eine wunderbare Sicht auf den Alpenkamm freigab, da hörte ich ihn wieder ganz deutlich; den Ruf der Berge. Da habe ich dann auch gleich mal beim TCS die Seite mit dem Strassenzustand aufgerufen. Die meisten Pässe sind jetzt vom Schnee geräumt. Für mich käme da allenfalls eine Fahrt über den Klausenpass in Frage.
Andererseits: Vom Büro aus sehen wir so richtig schön in die Gegend des Säntis. Auch diese Ecke der Schweiz könnte mir vermutlich noch gefallen. Ich glaube, ich mache heute Abend noch eine Verpackungsprobe mit den Renner als Handgepäck. Das Wetter für Morgen soll zwar kühl aber schön sein. Prognostiziert ist ja auch eine zügige Bise, also Ostwind. Warum sich nicht einmal von diesem Wind nach Hause blasen lassen?