An diesem schönen Morgen gaben uns die SBB die Möglichkeit, die Schönheiten der Natur zu geniessen. Wegen eines Lokdefektes auf der Strecke zwischen Brugg und Baden, erhielten wird genügend Verspätung, um während der Lektüre der Morgenzeitung auch mal einen Blick nach draussen zu werfen. Draussen, wo heute zum ersten Mal in diesem angeblichen Frühling, tatsächlich die Sonne schien. Aber was sah denn die Sonne nach dieser Nacht?
Schneeweisse Hügel hoben sich vor einem fast wolkenlosen Himmel ab. Da und dort eine weisse Rauchfahne die sich senkrecht in den Himmel streckte, vielleicht etwas Dampf der sich aus dem Wasserschloss, dem Zusammenfluss von Aare, Reuss und Limmat, erhob. Der Goldregen, alle Äste der Bäume, Osterglocken, Krokusse, Wiesen, alles war überzogen von einer feinen weissen Schicht. Nur die Strassen und Gehsteige waren schwarz. Schon fast etwas idyllisch.
Aber was war denn da los? Die Leute, die sonst auf die Bahn oder die Fahrzeuge des öffentlichen Verkehrs hetzen, schienen nicht vom Fleck zu kommen. Ihr Gang schien eher ein Schleichen, ja sogar ein Balancieren zu sein. Plötzlich tauchten auch überall viele gelbblinkende Fahrzeuge auf, mit montiertem Schneepflug und einem Salzstreuer.
Was war passiert? Das Wetter hat uns wieder einmal erwischt. Es gehört schon bald zur Tradition, dass sich der Winter mit einem Schreckmoment zu verabschieden pflegt. Waren es die letzten Jahre grosse Schneemengen bis ins tiefe Unterland hinunter, so bescherte es uns nach Stunden von heftigen Stürmen und Regengüssen während der letzten Tage, heute eine Nacht, die sich langsam vom Regen in den Schnee abkühlte und alle Strassen zu Eisbahnen verwandelte. Wer Glück hatte, konnte noch etwas über rauhes, knisterndes Eis marschieren. Die weniger Glücklichen mussten sich mit einer spiegelglatten Fläche abmühen.
Die Wetterprognosen sehen leider nicht so aus, als ob dieser Spuck bald vorbei sei. Verständlich deshalb auch, dass sich einige über diesen neuesten Wintereinbruch aufregen. Jetzt wo wir doch so nahe am Eingang in den Frühling standen.
GlĂĽcklich die, die nicht draussen Velofahren mĂĽssen.