27. September 2007
von Urs
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Radfahrt |
Vormittag |
Nachmittag |
55.8KM 672 HM 04:09 H |
Der Himmel zeigte sich heute Morgen leicht bewölkt. Es blies allerdings ein heftiger Wind vom Meer her. So heftig, dass sogar die rote Fahne (=Badeverbot) gehisst wurde. Für mich hiess das: Zeit für eine Ausfahrt mit dem Fahrrad. Ich hatte mir vorgenommen, die beiden GeoCaches zu holen. So mietete ich mir heute ein Mountainbike.
Mountainbikestrecken sind hier nicht so wirklich funny zu befahren. Viel Steine, oftmals auch viel Sand und heute eben auch noch der teils heftige Wind dazu. So entschloss ich mich auf normalen Strassen etwas ins Landesinnere zu fahren und bei der richtigen Verzweigung dann an die SĂĽdspitze von Mallorca abzuzweigen. Das GPS war keine wirklich grosse Hilfe, denn es reklamierte schon bald “keine Strassen in Ihrer Nähe”. Aber dafĂĽr hatte ich ja bei der Ankunft hier auf der Insel eine Velokarte gekauft. Als Richtungszeiger und als Angabe der Restdistanz in Luftlinie bis zum GeoCache wĂĽrde es dennoch auf jeden Fall reichen.
Die Fahrt zur Südspitze führte anfänglich an grossen, kahlen Feldern vorbei. Teilweise umsäunt von den fast überall präsenten Steinmäuerchen. Auf den Feldern selbst war in den wenigstens Fällen auszumachen, was da mal angepflanzt war. Alles kahle Dürre. Einzelne Anwesen, meist umgeben von Palmen, blühenden Oleandern, oder Kaktusse in allen Grössen und Formen.
Nach Ses Salinas, eine der grösseren Ortschaften hier, dann die riesige Anlage eines botanischen Gartens. Wir haben den vor ein paar Jahren schon mal besucht und waren damals beeindruckt von der Vielfalt von Kaktussen. Der Gärten hat in der Zwischenzeit noch einen kleinen künstlichen See erhalten.
Schon bald kam die Abzweigung in Richtung Süden. Vorbei an grossen Plantagen von Mandelbäumen. Auch diese Plantagen schön eingemauert mit den Steinmäuerchen. Mallorca ist Übrigens ein Hauptanbaugebiet für Mandeln. Laut Preisvorschlägen muss es hier wunderbar aussehen, wenn im Frühling die Mandelbäume in voller Blüte stehen. Ab und zu ein paar Olivenbäume. Sogar ein Zitronenbaum zeigte seine gelben Früchte.
An der Südspitze angekommen, tobte das Meer hörbar und sichtbar an die Felswände. Ein paar Fotos von der schäumenden Gischt im Vordergrund und dem unruhigen Meer im Hintergrund konnte ich schiessen und genoss hier mal vorerst dieses Naturspiel bevor ich mich an die Suche des GeoCaches machte.
Das Cache war ein sogenanntes MultiCache. An der ersten Koordinate findet man nicht das Versteck, sondern nur den Hinweis, wie es weitergeht. Heute galt es zuerst die richtige Tafel zu suchen (Hinweis zum Leuchtturm) darauf die geforderten roten Zahlen und Buchstaben zählen, dann rechnen nach Vorgabe des Versteckers und die so ermittelten neuen Koordinaten in das GPS eingeben, und … weitersuchen, beziehungsweise ĂĽber Stock und Stein nochmals etwa 1,5 Kilometer der KĂĽste entlang stolpern, (natĂĽrlich mit dem Bike in der Hand.)
Der Cache war schön platziert. In sicherer Distanz vom schäumenden Meer und mit guter Aussicht auf die nächsten Klippen. In dieser Umgebung genoss ich nun noch eine kurze Verpflegung aus dem Rucksack.
Anschliessend wieder zurĂĽckstolpern auf die Strasse, zurĂĽck zwischen den Mandelplantagen, vorbei am Zitronenbaum, zurĂĽck auf die Hauptstrasse und ein paar Kilometer weiter in Richtung Lombards. Auch in Cala Lombards handelte es sich um einen MultiCache. An der Anfangskooridnate stand ein “quadratischer” Hinweis, woraus irgendwie die Zielkoordinate hätte abgeleitet werden können. Ich suchte, ich ĂĽberlegte, grĂĽbelte unter Felsen, suchte weiter, versuchte mich an der ausgedruckten Beschreibung zu orientieren. Es gelang mir nicht, irgend etwas zu finden, was mich weiter gebracht hätte. Da ich diese Bucht von frĂĽher her schon kannte und in der Cache-Beschreibung der Blick auf die Bucht von der Zielstelle aus vorhanden war, versuchte ich es halt so.
Auch wenn ich dieses Cache schlussendlich doch nicht gefunden habe, so tröstete ich mich damit, zwei wundervolle Buchten gefunden zu haben. Die eine, worin der “quadratische” Hinweis zu finden gewesen wäre und die andere, die eigentliche Zielbucht. Erstere eher eine felsige Bucht, mit vielen Höhlen und treppenförmigen, kleinen Terrassen. Die zweite, auch eher eine felsige, aber mit einem schmalen, offensichtlich ganz flachen Sandstrand. Ich verweilte eine ganze Weile zwischen den beiden Buchten, genoss das Farbenspiel im Meer, verpflegte mich nochmals und fuhr dann zurĂĽck ins Hotel.
Der teils heftige Wind vom Morgen hatte sich grösstenteils gelegt, so dass mir nun sogar eine Fahrt gegen den Wind über weite Strecken erspart blieb. Trotz der fast flachen Gegend kamen bis zum Schluss der Fahrt doch etwas über 600 Höhenmeter zusammen, was mich eigentlich überraschte. Das dauernde und wellige auf und ab zählt sich halt auch zusammen.
Alles in allem: ein weiterer gelungener Ferientag. Sieht man vom Wind ab, sogar bei schönstem Wetter und sommerlicher Hitze.