Als Aargauer unterwegs

Spass auf schmalen Reifen

6. September 2007
von Urs
Kommentare deaktiviert fĂĽr GPS-Halterungen im Vergleich

GPS-Halterungen im Vergleich

Ich fahre nun seit über einem Jahr, dauernd mit dem GPS-Gerät, einem Garmin GPSmap 60CSx, am Lenker in der Gegend herum. Für das Mountainbike benutze ich eine Halterung von Touratech und für den Renner benutzte ich anfänglich eine Halterung aus dem Velohandel, welche jetzt aber auch bei Touratech verfügbar geworden ist.

Die zwei Halterungen im Vergleich:

Die zwei Halterungen im Vergleich
 
Modell in der linken Bilderreihe
Modell in der rechten Bilderreihe
Material
Leichtmetall
Hartplastik / Kunststoff
Anfertigung
viele bewegliche Teile, Federchen, Schrauben, Gelenke, SchiebeverschlĂĽsse
Eine Klemme am Lenker, ein Teil als Halter
Auflage
gefedert
direkt am Lenker
besonderes
frostanfällig
 
Bauweise
optisch etwas klobiger
eher fein / schon fast elegant
Preis
ca 120.– CHF
ca 30.– CHF

Meine Erfahrungen mit den beiden Halterungen:

Am Renner hatte ich anfänglich die Halterung, wie auf der rechten Seite dargestellt, montiert. Sieht ja auch viel eleganter und irgendwie passender für den Renner aus. Am Anfang selten, dann aber immer öfter viel das GPS nach Erschütterungen aus. Es reichten dazu manchmal bereits Tramschienen oder auch Flickstellen in der Fahrbahn. Lange hielt ich dieses Abstellen als eine Schwäche des GPS. Möglicherweise sassen die Batterien nicht mehr ganz satt im Batteriefach. Als Gegenmassnahme versuchte ich dünnen Schaumgummi zwischen die Batterien und den Deckel zu legen. Doch ohne wesentliche Besserung, das GPS fiel weiterhin bei Erschütterungen aus. Dazu kam, dass zwischen der eigentlichen Halterung und dem Halter am Lenker, durch die Vibration von der Strasse ein kleines, nur Bruchteile von Millimetern, Spiel entstand. Die Halterung lag nicht mehr satt auf dem Lenkerhalter. Möglicherweise verstärkt das sogar noch die Vibrationen der Strasse auf das GPS-Gerät.

Am Mountainbike hatte ich von allem Anfang an immer die Halterung, wie links ersichtlich, montiert. Allfällige Erschütterungen werden hier ja auch von den Stossdämpfern des Bikes aufgefangen. Das Problem mit Ausfällen des GPS kannte ich beim Mountainbike nicht.

Versuchsweise montierte ich deshalb einmal die etwas klobig anmutende Halterung (linke Bilderserie) am Renner. Und siehe da: vom Moment an, kein einziger Ausfall des GPS-Gerätes mehr. Auch nicht nach dem der Schaumgummi aus dem Batteriefach entfernt war. Selbst ärgste Schlaglöcher wie man sie ab und zu auf ausländischen Strassen findet, führten zu keinem einzigen Ausfall des GPS-Gerätes.

Fazit:
Seit mittlerweile mehreren tausend Kilometern ist die Touratech-Halterung (linke Bilderserie) am Renner montiert. Die Gummiauflage zwischen dem Lenker und der eigentlichen Schale worauf das GPS-Gerät eingeklemmt ist, dämpfen offensichtlich die ärgsten Schläge sehr gut ab. Fürchte, dass die günstigere Halterung (rechte Bilderserie) wohl nicht mehr an meinem Renner zum Einsatz kommen wird. Den etwas höheren Pflegeaufwand für das deutlich teurere Gerät nehme ich dem GPS zuliebe und der besseren Datenqualität der Track-Aufzeichnungen gerne in Kauf. Probleme mit der teils recht feinen Mechanik hatte ich während des ganzen Jahres nie.

5. September 2007
von Urs
Kommentare deaktiviert fĂĽr Easy Rider Velo

Easy Rider Velo

Im Rahmen einer Verkaufsaktion von Velo-Schweiz werden im Shopville in ZĂĽrich viele Neuvelos zu sehr gĂĽnstigen Preisen angeboten. Mit dabei ist auch ein riesiger Occasionenmarkt. Nebst vielen “normalen” Fahrrädern stehen auch wieder diese merkwĂĽrdig aussehenden Mountainbikes. Ziemlich stabiler Rahmen, Stossdämpfer meist nur vorne, aber fast so schmale Reifen wie ein Renner. Auch nebenstehendes Exemplar, welches Erinnerungen an die easy Rider – Zeit zu wecken vermag, steht als Einzelmodell dort.

Wer zuschlagen möchte, muss pressieren. Der Verkauf in Zürich dauert nur noch bis am Sonntag.

4. September 2007
von Urs
Kommentare deaktiviert fĂĽr Schatzsuche mit dem Renner, ein kleiner Erfahrungsbericht

Schatzsuche mit dem Renner, ein kleiner Erfahrungsbericht

Seit Mitte Juli habe ich begonnen, mich um die GeoCaches, die moderne Schnitzeljagd mit GPS und Internet, etwas vertiefter zu befassen. In den Ferien im Kleinwalsertal bin ich dann mit dem Mountainbike das erste Mal auf die Suche gegangen. An einem regnerischen Tag (man muss ja gleich wohl irgendetwas unternehmen) fand ich dann auch tatsächlich und fast auf Anhieb meine beiden ersten Verstecke.

Später dann, wieder zu Hause, habe ich weitere Verstecke, meist während Fahrten mit dem Renner gesucht und grösstenteils auch gefunden. Für das letzte Wochenende, der Fahrt über die drei Pässe und durch das Veltlin, habe ich mir natürlich auch die GeoCaches auf den drei Pässen herausgesucht. Laut Beschreibung soll es sich in allen drei Fällen um Micro Caches, also etwa in der Grösse eines Filmdöschens handeln.

Manchmal gibt es zur Fundstelle noch zusätzliche Hinweise, wie zum Beispiel: “setz dich auf den viereckigen Stein, suche das Versteck und trage dich im Logbuch ein”. Kein Mensch glaubt, wieviele viereckige Steine da auf unseren Pässen plötzlich herumliegen. DafĂĽr bin ich dann verschwitzt und daher auch ziemlich nass mit dem Renner in der Hand ĂĽber die Alpwiesen gestolpert, ĂĽber elektrisch geladene Viehdrähte geklettert, mich auf die diversesten, eben viereckigen Steine gesetzt, darunter herum gegrĂĽbelt, …. alles erfolglos. Irgendeinmal drängte es mich wieder auf die Strasse zurĂĽck, auf den Renner und ab in die Tiefe. GeoCache hin oder her. Das war auf dem SplĂĽgen. Möglicherweise war es der Hunger, sicher aber die Kälte, die mich davon abgehalten haben, noch weiter zu Suchen.

Auf der Bernina dann ein ganz ähnliches Spiel. Das Versteck liegt kurz nach der Passhöhe neben der Passstrasse. Das GPS zeigt schön im rechten Winkel auf die linke Strassenseite und dazu 10 Meter Entfernung. Ich lehne also den Renner an den Strassenpfosten, gehe über die Strasse, schätze in etwa die 10 Meter, gebe noch etwas dazu, beginne unter Steinen zu grübeln, grabe die halbe Wiese um, finde aber nur leere Flaschen, jede Menge Papier und Abfall. Nichts was einem halbwegs vernünftigen Gegenstand gleichen könnte. Überquere nach einiger Zeit wieder die Strasse, gehe zum Renner zurück: Überraschung!! Das GPS zeigt jetzt genau auf die andere Seite, also die rechte Strassenseite, aber immer noch 10 Meter. Also suche ich auch hier nochmals. Aber wieder nur Glasscherben, Flaschen und Abfall aller Art. Leicht frustriert verlasse ich den Ort und brause nach Samedan zum Mittagessen.

Auf dem Julier habe ich mir schon gar nicht mehr die Zeit fĂĽr eine Suche genommen, denn ich wollte ja unbedingt nach Thusis auf den Zug.

Etwas dazu gelernt? Ja sicher. Erstens war mir neu, zu entdecken, wieviel Abfall da entlang unserer Alpenstrassen, wenigstens in der Nähe der Passhöhe zu finden ist. Keine Felsspalte, kaum ein Stein unter dem nicht irgend ein Stück Abfall vergraben ist. Bin darob ziemlich erschrocken. Zweitens scheine ich im Moment einer Ankunft auf einer Passhöhe nicht die richtige Stimmung und Geduld für Schnitzeljagd aufbringen zu können. Habe keine Idee, wo ich selber denn ein solches Versteck hinlegen würde.

Viel eher ist mir nach Fotographieren zu Mute, einen Moment ausruhen, eine Banane futtern, vielleicht auch die Stille, oder einfach den Moment der Ankunft zu geniessen. Meistens gepaart mit “wärmer Anziehen” fĂĽr die Abfahrt.

War es das denn schon, das Erlebnis der Schnitzeljagd? Nein. “Nur” meine innere Einstellung stimmt noch nicht. Werde sicherlich auch in Zukunft noch das eine oder andere Versteck suchen.

3. September 2007
von Urs
Kommentare deaktiviert fĂĽr Berninapass

Berninapass

Einer der Pässe welche ich auf meiner Pässefahrt 2007 (Veltlinertour) gefahren bin.

3. September 2007
von Urs
Kommentare deaktiviert fĂĽr Passfahrt 2007 (Veltlintour) 1. Teil

Radfahrt
Vormittag

bewoelkt_mit_einzelnen_Sonnenabschnitten

Nachmittag

einzelne_Wolken

159.5KM

1968 HM
06:46 H

Passfahrt 2007 (Veltlintour) 1. Teil

Die Fahrt beginnt in Thusis und fĂĽhrt erst einmal durch die Viamala – Schlucht. Felsig, eng und kĂĽhl ist es heute darin. Zudem bläst ein kĂĽhler Wind. Wegen der Enge verliert das GPS auch mehrmals den Kontakt zu den Satelliten. Bei der Aussichtsterrasse am unteren Ende der Schlucht hat es heute aussergewöhnlich viele Touristen, die einen Blick in die tiefe, vom Rhein in den Fels gefressene Rinne, werfen möchten.

Bald ist die Schlucht passiert und es folgt eine relativ grosse ebene Fläche. Erwähnenswert hier ist sicherlich das Kirchlein von Zillis mit seinen berühmten Malereien an der Decke.

Nach Andeer kommt schon bald der Einstieg in die Rofla-Schlucht. Zu unterst ein Stausee. Die Strasse folgt ihm, leicht ansteigend bevor es dann in die richtigen Kehrschleifen, vorbei am Restaurant Roflaschlucht geht. Auch hier ist die Schlucht wieder sehr eng. Ab und zu hat man von der Strasse einen freien Blick auf den noch kleinen Rhein (Hinterrhein) der doch schon beachtlich tosend durch das felsige Bachbett in die Tiefe strömt.

Nochmals folgt ein etwas flacheres Stück, bevor dann nach den letzten Kurbelumdrehungen durch steile Spitzkehren der Blick auf einen weiteren Stausee bei Sufers freigegeben ist. Erstmals sieht man hier etwas weiter als nur gerade an die nächste Felswand. Der Blick ist frei bis weit in den Hinterrhein hinauf. Eine flachere Strecke, grösstenteils direkt dem See entlang, bevor dann die weitere Kehren bis nach Splügen überwindet werden müssen. Über holpriges Kopfsteinpflaster führt der Weg durch Splügen. Ein Dorf, das sich grösstenteils an der Nordseite des Rheins befindet und seinen ursprünglichen Charakter behalten konnte. Links vom Rhein, beziehungsweise südlich des Rheins wurde der neue Dorfteil mit seinen Ferienwohnungen und Ferienhäuser gebaut. Vom Dorfplatz geht es leicht hinunter und dann ersteinmal ziemlich steil in die ersten Kehren der Passstrasse zum Splügen hinauf.

Ist man in Thusis gestartet und bis hier hinauf “durchgefahren”, werden die Serpentinen immer nahrhafter. Allerdings bekommt man durch die erarbeitete Höhe einen immer bessern Ăśberblick ĂĽber Dorf und Tal. Schon bald öffnet sich das Tal und die Strasse fĂĽhrt dann ohne Spitzkehren bis in den hinteren Talboden. Dort ist dann fĂĽr vielleicht 400 Höhenmeter nochmals so richtig Spitzkehren – Fahren angesagt. In der Nähe des Restaurants befindet sich der Schweizer Zoll während der Italienische Zoll wohl noch etwa ein Kilometer weiter oben zu finden ist. Auf der Passhöhe selber habe ich die charakteristische Passtafel vermisst. Ein Gedenkstein ĂĽber dem Pass, eine kleine Statue direkt neben der Passstrasse und ein Randstein mit der Höhenangabe 2113 Meter mĂĽssen hier wohl genĂĽgen. Heute ist der SplĂĽgenpass einmal mehr genau an der Wetterscheide. Während auf der Schweizerseite nicht klar ist, wie lange es wohl noch trocken bleiben wird, klart das Wetter in Richtung Chiavenna (Italien) auf. Ein eisiger Wind auf der Passhöhe, verhindert heute einen längeren Aufenthalt.

Die Abfahrt nach Chiavenna kann beginnen. Die ersten paar Höhenmeter bis zum Stausee hinunter sind bald vernichtet. Dem Stausee entlang werde ich von einem kühlen Rückenwind gestossen und schon neigt sich die Strasse wieder in die Tiefe. Teils ziemlich holprig, teils auf ganz neuem Belag fahre ich der Wärme entgegen. Ein paar unbeleuchtete Tunnels müssen durchfahren werden, eine kleine Gegensteigung bei Isola und immer wieder teils sehr steil abfallende Streckenabschnitte. Meist nur kurze Distanzen aber sicherlich weit über der 10%-Marke. Die Vegetation wird grüner, Dörfchen, eher kleine Gruppen von Rusticos huschen vorbei. Leute halten sich eigentlich keine auf, dafür werde ich laufend von Motorradfahrern überholt. Autos befinden sich auf dieser Strecke ebenfalls fast keine. Und schon bald steht die Ortstafel von Chiavenna am Strassenrand. Mittagessen direkt neben dem Kreisel am Verkehrsknotenpunkt von Chiavenna. Es wird auch Zeit, mich der Ärmlinge und Beinlinge zu entledigen, denn das Thermometer zeigt hier unten auf knapp 400 Metern bereits wieder 25 Grad an.

Am Nachmittag fahre ich dann zuerst in Richtung Comersee. Die Strasse ist stark befahren, ist ja anscheinend auch eine Hauptverbindung nach Mailand. Entlang des Comersees darf der Velofahrer die Tunnels nicht passieren. Das ist auch gut so, denn der Weg aussen herum, zwischen der Felswand und dem obersten Ende des Comersee ist sehr schön angelegt, schon fast idyllisch. Ich geniesse hier nicht nur die Ruhe vor dem Verkehr, sondern auch die Aussicht ĂĽber den See an die weiteren italienischen Alpen. Schon bald ist die Abzweigung, weg von dieser Strasse ins Veltlin erreicht. Lange bin ich mir nicht sicher, ob das “Valtellina”, wie es hier bezeichnet ist, auch tatsächlich das Veltlin ist, aber so Bezeichnungen wie zum Beispiel “Sasella” oder auch die vielen Rebstöcke in der Ebene und dem unteren Ende an den HĂĽgeln, lassen die Zweifel langsam schwinden. Die Strasse fĂĽhrt anfänglich durch einzelne hĂĽbsche Dörfchen, dann nach Valeriana ĂĽber die Talebene der Adda und dann immer weiter nach Osten ĂĽber Sondrio und weiter nach Tirano.

Vermutlich wäre es besser gewesen, ich hätte die Talseite nicht so schnell gewechselt, denn hier ist der Verkehr zu Hause. Meist zwar schöne, breite Strassen, zum Preis der Langeweile. Meist führt der Weg um die Dörfer herum, ist oftmals während langen Kilometern schnurgerade, kaum ein Baum, geschweige denn eine Wasserstelle. Höchstens Tankstellen mit Shops. Das Thermometer ist in der Zwischenzeit auf weit über 30 Grad angestiegen.

Schon während eines längeren Teiles der Fahrt mache ich mir Gedanken zum morgigen Tag. Einerseits reizen mich die Höhenmeter vom Apricapass und Mortirolo, andererseits möchte ich morgen ohne Hetzerei über die Bernina kommen und wenn möglich auch noch den Julier anschliessen. Kurz vor Tresenda, dort wo die Abzweigung für die Auffahrt auf den Apricapass erwartet werden muss, ziehe ich mich deshalb an einen ruhigen, vielleicht auch kühlen, Waldrand zum Kartenstudium und zur längst fälligen Verpflegungspause zurück.

Nach längeren Überlegungen, Kartenstudium, Routenplanungen komme ich dann zum Schluss, in Tirano, am Fusse der Bernina zu übernachten und in der morglichen Kühle und mit noch frischen Beinen den Berninapass in Angriff zu nehmen.

Nach nur noch wenigen Kilometern treffe ich deshalb in Tirano ein, und finde im Hotel Bernina, ganz in der Nähe des Bahnhofes auch ein Zimmer. Ein vorzügliches Nachtessen mit Produkten aus der Umgebung, unter anderem auch dem Veltliner und dem Grappa, beschliesse ich diesen ersten Tag meiner Veltlinertour.


Mein Rad ist gerade hier:

Mehr Details sind hier zu finden