Als Aargauer unterwegs

Spass auf schmalen Reifen

28. September 2007
von Urs
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Strandwanderung

Ein paar Gedanken zum heutigen “Strandschlendern”:

  • Ich liebe Standwanderungen. In der Dünung des Meeres so lange gehen, bis einem die Füsse fast nicht mehr tragen können, oder der Strand zu Ende ist. Es Trenc, der Strand hier in der Nähe ist zu lange, um seine ganze Länge an einem Tag hin und wieder zurückschlendern zu können. Also: schlendern bis zum Umfallen.
  • Der Wind von gestern hat sich gelegt, der Wellengang ist heute deutlich kleiner, deshalb hängt fast überall auch wieder die grüne Fahne am Strand.
  • Das Meer hat in den letzten Stunden jede Menge feine, braune Algen und Neptunballen auf den Strand geworfen. Beides soll eine Eigenart von Mallorca sein und wird hier liegen gelassen, um die Erosion des Strandes zu verhindern. Geht man darüber, ist es ganz weich.
  • Immer wieder mache ich mir Gedanken über die teils merkwürdigen Steine am Strand. äusserst scharf und spitz, fast wie das Negativ von Luwasakügelchen.
  • Manchmal riecht es nach Schwefel. Werde irgend einmal versuchen herauszufinden, wie diese Insel entstanden ist. Bereue es jetzt, das Büchlein über Mallorca nicht besser gelesen zu haben.
  • Der Sandstrand “Es Trenc” ist vielleicht sieben Kilometer lang, besteht fast ausschliesslich aus Sand und einem grünen Hinterland. Etwa alle zwei Kilometer gibt es eine Strandbar.
  • Im mittleren Teil ist Nacktbaden offiziell geduldet. Viele machen davon Gebrauch.
  • Heute hat es viele Leute am Strand. Die meisten liegen oder sitzen auf ihren Tüchern oder den gemieteten Liegestühlen. Eine Garnitur, zwei Liegestühle und ein Sonnenschirm, kosten hier zwölf Euro.
  • Etwa nach drei Vierteln der Strecke, von Süden her kommend, kommt man an ein paar Häusern vorbei. Schon seit Jahren, wird daran gewerkelt und doch wohnt keiner drin. Die umgebende Mauer weist nun bereits erste “Erosionsschäden” auf. Die Ortschaft heisst sinnigerweise Morters.
  • Auf dem Meer, ein paar hundert Meter vom Strand entfernt, liegen grosse, Motorschiffe vor Anker. Ab und zu heult ein Wassertöff vorbei, aber sonst ist es sehr ruhig.
  • Die nächste Insel, Cabrera, ist etwa 20 Kilometer entfernt, sagt das GPS.
  • Die Sonne scheint von einem fast wolkenlosen Himmel herunter. Die fast vollständige Windstille lässt die Hitze förmlich stehen.
  • Und noch ein letzter Gedanke: Nacktbaden tun nur die, die auch etwas zu zeigen haben: Fettleibigkeit, feuerrote, verbrannte, ledrige Haut, Cellulite im fortgeschrittenen Stadium, Hängebäuche, …
  • Und der allerletzte Gedanke: Am Morgen, als sie den Liegestuhl mieteten, waren sie noch bleich und weiss. Am Mittag glaubten sie, das Zwicken auf ihren roten Körpern, käme vom ausgetrockneten Salz auf der Haut, nach den gelegentlichen Abstechern ins Wasser. Am Abend trug man sie verbrannt und ausgetrocknet zur Samariterstelle.

27. September 2007
von Urs
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Radfahrt
Vormittag

einzelne_Wolken

Nachmittag

einzelne_Wolken

55.8KM

672 HM
04:09 H

Schöne Buchten

Der Himmel zeigte sich heute Morgen leicht bewölkt. Es blies allerdings ein heftiger Wind vom Meer her. So heftig, dass sogar die rote Fahne (=Badeverbot) gehisst wurde. Für mich hiess das: Zeit für eine Ausfahrt mit dem Fahrrad. Ich hatte mir vorgenommen, die beiden GeoCaches zu holen. So mietete ich mir heute ein Mountainbike.

Mountainbikestrecken sind hier nicht so wirklich funny zu befahren. Viel Steine, oftmals auch viel Sand und heute eben auch noch der teils heftige Wind dazu. So entschloss ich mich auf normalen Strassen etwas ins Landesinnere zu fahren und bei der richtigen Verzweigung dann an die Südspitze von Mallorca abzuzweigen. Das GPS war keine wirklich grosse Hilfe, denn es reklamierte schon bald “keine Strassen in Ihrer Nähe”. Aber dafür hatte ich ja bei der Ankunft hier auf der Insel eine Velokarte gekauft. Als Richtungszeiger und als Angabe der Restdistanz in Luftlinie bis zum GeoCache würde es dennoch auf jeden Fall reichen.

Die Fahrt zur Südspitze führte anfänglich an grossen, kahlen Feldern vorbei. Teilweise umsäunt von den fast überall präsenten Steinmäuerchen. Auf den Feldern selbst war in den wenigstens Fällen auszumachen, was da mal angepflanzt war. Alles kahle Dürre. Einzelne Anwesen, meist umgeben von Palmen, blühenden Oleandern, oder Kaktusse in allen Grössen und Formen.

Nach Ses Salinas, eine der grösseren Ortschaften hier, dann die riesige Anlage eines botanischen Gartens. Wir haben den vor ein paar Jahren schon mal besucht und waren damals beeindruckt von der Vielfalt von Kaktussen. Der Gärten hat in der Zwischenzeit noch einen kleinen künstlichen See erhalten.

Schon bald kam die Abzweigung in Richtung Süden. Vorbei an grossen Plantagen von Mandelbäumen. Auch diese Plantagen schön eingemauert mit den Steinmäuerchen. Mallorca ist Übrigens ein Hauptanbaugebiet für Mandeln. Laut Preisvorschlägen muss es hier wunderbar aussehen, wenn im Frühling die Mandelbäume in voller Blüte stehen. Ab und zu ein paar Olivenbäume. Sogar ein Zitronenbaum zeigte seine gelben Früchte.

An der Südspitze angekommen, tobte das Meer hörbar und sichtbar an die Felswände. Ein paar Fotos von der schäumenden Gischt im Vordergrund und dem unruhigen Meer im Hintergrund konnte ich schiessen und genoss hier mal vorerst dieses Naturspiel bevor ich mich an die Suche des GeoCaches machte.

Das Cache war ein sogenanntes MultiCache. An der ersten Koordinate findet man nicht das Versteck, sondern nur den Hinweis, wie es weitergeht. Heute galt es zuerst die richtige Tafel zu suchen (Hinweis zum Leuchtturm) darauf die geforderten roten Zahlen und Buchstaben zählen, dann rechnen nach Vorgabe des Versteckers und die so ermittelten neuen Koordinaten in das GPS eingeben, und … weitersuchen, beziehungsweise über Stock und Stein nochmals etwa 1,5 Kilometer der Küste entlang stolpern, (natürlich mit dem Bike in der Hand.)

Der Cache war schön platziert. In sicherer Distanz vom schäumenden Meer und mit guter Aussicht auf die nächsten Klippen. In dieser Umgebung genoss ich nun noch eine kurze Verpflegung aus dem Rucksack.

Anschliessend wieder zurückstolpern auf die Strasse, zurück zwischen den Mandelplantagen, vorbei am Zitronenbaum, zurück auf die Hauptstrasse und ein paar Kilometer weiter in Richtung Lombards. Auch in Cala Lombards handelte es sich um einen MultiCache. An der Anfangskooridnate stand ein “quadratischer” Hinweis, woraus irgendwie die Zielkoordinate hätte abgeleitet werden können. Ich suchte, ich überlegte, grübelte unter Felsen, suchte weiter, versuchte mich an der ausgedruckten Beschreibung zu orientieren. Es gelang mir nicht, irgend etwas zu finden, was mich weiter gebracht hätte. Da ich diese Bucht von früher her schon kannte und in der Cache-Beschreibung der Blick auf die Bucht von der Zielstelle aus vorhanden war, versuchte ich es halt so.

Auch wenn ich dieses Cache schlussendlich doch nicht gefunden habe, so tröstete ich mich damit, zwei wundervolle Buchten gefunden zu haben. Die eine, worin der “quadratische” Hinweis zu finden gewesen wäre und die andere, die eigentliche Zielbucht. Erstere eher eine felsige Bucht, mit vielen Höhlen und treppenförmigen, kleinen Terrassen. Die zweite, auch eher eine felsige, aber mit einem schmalen, offensichtlich ganz flachen Sandstrand. Ich verweilte eine ganze Weile zwischen den beiden Buchten, genoss das Farbenspiel im Meer, verpflegte mich nochmals und fuhr dann zurück ins Hotel.

Der teils heftige Wind vom Morgen hatte sich grösstenteils gelegt, so dass mir nun sogar eine Fahrt gegen den Wind über weite Strecken erspart blieb. Trotz der fast flachen Gegend kamen bis zum Schluss der Fahrt doch etwas über 600 Höhenmeter zusammen, was mich eigentlich überraschte. Das dauernde und wellige auf und ab zählt sich halt auch zusammen.

Alles in allem: ein weiterer gelungener Ferientag. Sieht man vom Wind ab, sogar bei schönstem Wetter und sommerlicher Hitze.

26. September 2007
von Urs
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Nach dem Gewitter

Gestern, gegen Abend, kündigte sich das Gewitter schon mit dunklen Wolken am Horizont an. Es dauerte dann allerdings noch bis fast gegen Mitternacht, bis die “Musik endlich zu spielen” begann. So am offenen Meer scheint der Donner viel länger zu Rollen, als bei uns zu Hause. Zwischendurch auch mal ein kräftiger Paukenschlag. Glaube, das halbe Hotel war danach wach.

Der heutige Morgen startete zwar bei weiterhin guten Temperaturen von knapp 20 Grad, aber unter einem stark bewölkten Himmel. Während des Morgenessens noch ein weiterer kräftiger Regenschauer, danach blieb es dann wenigstens trocken, aber immer noch bedrohlich schwarz. Die Sandstrände wollten sich nicht so richtig bevölkern, dafür herrschte ein reges hin und her spazieren, walken, joggen auf dem Promenadensteg vor unserem Hotel.

Für mich schien die Zeit gekommen, einen ersten Versuch zur Entdeckung eines GeoCaches auf Mallorca zu unternehmen. Das nächste liegt etwa 2,2 Kilometer Luftlinie vom Hotel entfernt. Bekleidet mit regentauglicher Ausrüstung und vernünftigem Schuhwerk machte ich mich auf die Suche. Südwärts, auf dem Promenadensteg entlang der Ortschaft, vorbei am Jachthafen von Colonia de Sant Jordi. Vorbei an einem ersten, heute menschenleeren Strand, und weiter über ein Felsband zum nächsten Strand. Das GeoCache war bald gefunden und der Eintrag im Gästebuch war auch bald erledigt.

Auf dem Rückweg habe ich mich dann noch längere Zeit im Jachthafen aufgehalten. Vielleicht ergibt sich ja eine gute Foto. Da lagen einige Barabara’s, Carmen’s, Esperanza’s, Giulia’s und einige weitere auf Frauennamen getaufte Schiffe und Schiffchen. Und dazwischen, fast hätte ich es übersehen, schaukelte auch ein URSUS.

Weitere GeoCaches sind etwas weiter entfernt, da werde ich wohl am besten ein Mountainbike beim Fahrradverleih mieten.


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24. September 2007
von Urs
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Am Sandstrand

  • Zeit haben für einen ausgedehnten Spaziergang auf einem wunderbar feinen Sandstrand. Nur ab und zu unterbrochen von einem felsigen Band.
  • Spüren des warmen Meerwassers um die Fussknöchel. Laut der Angabe im Hotel, soll das Wasser heute 24 Grad warm sein.
  • Musse haben, andern Vätern mit ihren Kindern zuzuschauen wie Sandburgen entstehen. In einem Fall war es allerdings ein Delphin in fast lebensgrosser Länge.
  • Freude daran haben, dass anderen der Bau eines riesigen Steinturmes gelungen ist.
  • Erstaunt sein ob des prächtigen Farbenspieles im Meer. Fast unglaublich wie viel verschiedene Blautöne das Auge wahrnehmen kann.
  • Geniessen der Ruhe zwischen den einzelnen Strandabschnitten. Nur ein bisschen Wind, die Brandung des Meeres und das Zirpen von Grillen im nahen Gebüsch. Unterbrochen in der Nähe der Strandbar von etwas Musik oder dem Geklimper von Geschirr und Gläsern.
  • Zuschauen dem kleinen, fast durchsichtigen Fischlein im Meer, das knapp über dem Sandboden irgendetwas zu suchen scheint und von den Badenden dabei immer wieder gestört wird.
  • Riechen das Salz des Meeres. Dazwischen allerdings auch den Duft von Daylong, Look, Kokosmilch, PizBuin, Nivea und wie Sonnenschutzmittel alle heissen mögen.
  • Und zum Schluss des Spazierganges, gegen die Sonne blinzelnd, mit einem Bierchen in der Hand, vom Liegestuhl vor dem Hotel, über das Meer und den Segelbooten zuschauen.

23. September 2007
von Urs
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Ses Salinas

  • Der Himmel ist immer noch bewölkt.
  • Eigentlich unüblich für diese Gegend: entlang der Strasse und auf den Feldern hat sich das Regenwasser zu riesigen Lachen gesammelt.
  • Der Sand am Strand hat sich zu einer kompakten Masse verdichtet.
  • Ich lausche der Brandung des Meeres. Die Wellen schlagen an die nahen Felsen.
  • Am Horizont zieht ein Schiff vorbei.
  • Aus einem Gewitter leuchtet zittrig ab und zu ein Blitz hinter den Wolken auf.
  • Wenig später regnet es wieder.
  • Am Anfang fallen nur einzelne Regentropfen, nach ein paar Minuten prasselt es auf die Sonnenschirme und auf die Marquise über dem Balkon, bevor kurz darauf der Regen wieder aufhört und der Sonne Platz macht.
  • Die Fussgänger auf der Strandpromenade klappen die Regenschirme wieder zusammen.
  • Ein erster kleiner Spaziergang durch die Gegend lässt die Vermutung aufkommen, dass hier noch im grossen Massstab Meersalz gewonnen wird. Grosse Meerwasserbecken, mit rot gefärbtem Wasser (Rotalgen?), da und dort ein zusammengeschobener Salzhügel. Die Gegend hier heisst schliesslich “Ses Salinas”.
  • Kurz vor dem Nachtessen, entfaltet sich noch ein leuchtendes Abendrot, die Sonne geht aber doch hinter schwarzen Wolken unter.
  • Während des Nachtessens zieht nochmals ein Regenguss über das Land.
  • Nach dem Nachtessen leuchtet der fast volle Mond vom Himmel herunter.
  • Wir hoffen auf einen morgigen, schönen Tag.