Als Aargauer unterwegs

Spass auf schmalen Reifen

2. Juli 2007
von Urs
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Radfahrt
Vormittag

bewoelkt_mit_einzelnen_Sonnenabschnitten

Nachmittag

leicht_bewoelkt

131,2KM

961 HM
05:42 H

Albenga – S. Margherita: an die Riviera di Levante

Bei der morgendlichen Orientierung zur heutigen Fahrt, meinte unser Leiter nur: keine nennenswerten Steigungen und die Durchfahrt durch Genua wird die Hölle sein, doch er habe da einen Plan. Um es vorweg zu nehmen: trotz keiner “nennenswerten Steigungen” kamen doch fast 1000 Höhenmeter zusammen und Genua haben wir alle ĂĽberlebt.

Am Morgen fuhren wir weiter der Riviera Ponente entlang in Richtung Genua. ähnliches Bild wie gestern, wenn auch vermehrt felsige Küstenabschnitte zum Vorschein kamen, so durchquerten auch ein paar ganz schöne Palmenalleen und Blumenszenerien. Irgendwo um Savona herum machten wir an einem Hafen, worin eine riesige Föhre vor Anker lag einen kurzen Fotohalt, bevor wir dann einen kleinen Hügel hinauf zum Mittagessen kurbelten.

Spätestens nach dem Mittagessen, kam die etwas bange Frage auf, wie wir denn wohl durch Genau hindurch kommen könnten. Spätestens ab Kilometer 86 ging es los. Rotlichter, Huperei, Gedränge ohne Ende. Höchste Konzentration fĂĽr uns, immer Bremsbereitschaft, eine echt nervenzermĂĽrbende Fahrt. Unser Leiter fĂĽhrte uns aber mit sicherer Fahrweise und guten GespĂĽr am Flughafen vorbei und auf eine Art “Hochparterre-Umfahrungsstrasse”. Darauf fuhren wir anscheinend ĂĽber dem Bahnhof, an riesigen Quai-Anlagen und eben auf Höhe er Palmwipfel vorbei. Es hatte zwar ziemlich viel Verkehr, kaum Lastwagen, und man konnte doch noch hie und da einen Blick in die Altstadt oder an den HĂĽgel woran Genua gebaut ist erhaschen. Die Abfahrt von dieser “Hochparterre-Strasse” war etwas abenteuerlich, landeten wir doch plötzlich in der Einfahrt zu einem riesigen Parkhaus fĂĽr Autos. Schnell auf die Ausfahrt rĂĽber wechseln und der Schreck war ĂĽberstanden. Dann wieder die Suche nach der KĂĽstenstrasse und nach etwa 15 Kilometern war auch Genua ĂĽberstanden, wir waren an der Riviera di Levante angelangt.

Als ersten Eindruck gefällt mir diese um einiges besser als die Riviera di Ponente. Es gibt deutlich weniger Verkehr, sie macht auch einen aufgeräumteren Eindruck. Nicht mehr so viele Hotels, kleinere Häuser, irgendwie “lockerer, vielleicht freundlicher” gebaut.

Zum Schluss der heutigen Tour machten wir noch einen Abstecher nach Portofino, wo wir in einem gemĂĽtlichen kleinen Restaurant die heutige Fahrt abschlossen.

1. Juli 2007
von Urs
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Radfahrt
Vormittag

dunstig

Nachmittag

schoenster_Sonnenschein

132.8KM

1645 HM
06:19 H

Nizza – Albenga: Der BlumenkĂĽste entlang

Richtig heissen die beiden Teile CĂ´te d’Azur (F) und Riviera die Ponente (I). Ich habe sie dennoch sehr blumig und sehr farbig erlebt. Auch Palmen und Olivenbäume standen fast jede Menge herum. Um nicht vollends im GetĂĽmmel des sonntäglichen Verkehrs den Blick fĂĽr die Schönheiten der KĂĽste zu verlieren, machten wir ein paar Abstecher hinauf in die Höhen.

Mit dem ersten HĂĽgel, dem Col d’Eze haben wir Monaco umfahren. Die weiteren Umwege sind teilweise aus dem italienischen FrĂĽhlingsrennen Mailand – San Remo bekannt. So machten wir einen Abstecher nach Poggio und nach Cipressa hinauf. Unten dem Meer entlang versuchten wir dem Verkehr soweit möglich aus dem Wege zu gehen, und hielten uns an Strandpromenaden. Der Fussgängerverkehr ist aber kaum weniger gefährlich als der motorisierte Verkehr, denn bei den Zweibeinern muss man (leider) davon ausgehen, dass sie kaum aufmerksam sind, wenigstens nicht am Sonntag.

Die Fahrerei heute in der Gruppe war irgendwie nervenraubend. Einerseits sicherlich die engen Verhältnisse dem Meer entlang, andererseits aber auch die Tatsache, dass heute die neuen Gäste, welche “nur” Nizza – Rom fahren, dazugekommen sind und jetzt die erste Etappe in der Gruppe fahren. Man kennt sich noch nicht, man weiss noch nicht wer wie reagiert. Das erfordert auch von den Teilnehmern seit Paris heute deutlich mehr Aufmerksamkeit. Weiter kommt dazu, dass die Strassenverhältnisse, die Bauweise der Strasse deutlich schlechter ist als in Frankreich. Ich habe wahrscheinlich während der ganzen Reise bis jetzt, noch nie so viele Schlaglöcher wegstecken mĂĽssen wie heute.

Aber Zwischendurch gab es doch immer wieder die Möglichkeit, einen Blick auf das Meer, oder in riesige Hafenanlagen. Auch links und rechts der Strasse beeindruckten wie erwähnt die vielen farbigen Blumen, allen voran Oleander mindestens in den Farben rot und weiss, sowie mächtig grosse hängende Blumenkissen über Wände und Gartenhecken. Auch mächtig grosse Palmen, teils ganze Alleen, säumten unseren Weg. Vor allem im Hinterland durchfuhren wir teilweise ganze Plantagen von Olivenbäumen. Leider aber hinterlässt die Küste an manchen Orten einen ausgetrockneten (verbrannten?) Eindruck. Auch mit der Entsorgung des Abfalls scheinen es die Italiener nicht so genau zu nehmen.

Blick auf Poggio, vielleicht bekannt aus der FrĂĽhlingsfahrt Mailand - San Remo

30. Juni 2007
von Urs
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Nizza: Nice to see you

… dieses Wortspiel scheint das Motto von Nizza / Nice zu sein. Jedenfalls findet man es häufig in dieser Stadt. Und dieser Slogan ist auch unbedingt notwendig, denn zur Zeit scheint Nizza eine einzige Baustelle zu sein. Offensichtlich ist man daran eine grössere autofreie Zone um den Place MassĂ©na zu bauen. Dieser Platz scheint fertig zu sein. Tramschienen sind verlegt. Da allerdings sämtliche Vorbereitungen fĂĽr die Oberleitung des Trams fehlen, wird es wohl etwas ganz besonderes geben. Den Plakaten nach zu schliessen, soll der Platz und die umgebenden Häuser wie 1930 hergerichtet werden. Damals fuhr ja vielleicht noch das Rösslitram (!?)

Gewohnt vom frühen Aufstehen, habe ich mich heute morgen noch in der Kühle auf die Beine gemacht, den örtlichen Markt in der Altstadt unter dem Schlosshügel besucht. Viele Früchte, Brote, Blumen, allerlei aus der Agrikultur, auffällig viel Knoblauch und noch viel mehr Olivensorten wurden angeboten. Ein Gedränge von Touristen die sich den Markt anschauten und Einheimischen die offensichtlich genau wussten, was sie wo einkaufen wollten, herrschte.

Später dann eine Stadtrundfahrt mit einem der bekannten Rundfahrten-Traktor-ZĂĽglein. Wieder ĂĽber den Markt, ĂĽber den Garibaldi – Platz, beim Gericht vorbei, am Bahnhof am Theater und der Oper von Nizza vorbei hinauf zum Botanischen Garten und zum SchlosshĂĽgel. Anschliessend eine Kurve zum Hafen beim Soldatendenkmal ĂĽber einen kleinen Teil des Quai Anglais wieder zurĂĽck zum Ausgangspunkt beim Jardin Albert 1er.

Für 6.50 € habe ich so einen ungefähren Eindruck der Stadt erhalten. Mit den Jahreszahlen, die die sonore Stimme aus dem Lautsprecher runterplapperte möchte ich mich nicht auf die Äste rauslassen. Aber in der Entstehungsgeschichte von Nizza, müssen kriegerische Handlungen von Italienern, Griechen, Sarden und natürlich der Franzosen an der Tagesordnung gewesen sein. Allerdings haben die Kriegsfürsten und weitere Einflussreiche der Geschichte auch den Baustil mindestens der Altstadt massgeblich beeinflusst. Der Garibaldi-Platz zum Beispiel würde auch in irgend eine Grossstadt Italiens ganz gut hineinpassen.

FĂĽr das Mittagessen finde ich irgendwo in der verwinkelten Altstadt ein kleines Restaurant, wo Lasagne, zubereitet im Holzofen, angeboten wird. Leider muss dem Holzofen das Feuer ausgegangen sein. Ich versuchte es beim Dessert dann nochmals mit einer “Tarte aux pommes” vom Holzofen und flambiert mit Rhum. Also gebrannt hat sie eine ganze Weile lang, doch das mit dem Holzofen war heute wohl nichts.

Beim Zurückschlendern ins Hotel, habe ich noch das Geschäftsviertel entdeckt. Es ist grösstenteils Fussgängerzone, Restaurant, Kleider-, Schmuck-, Geschäfte für den täglichen Kleinkram, Banken und Versicherungen reihen sich in wilder Reihenfolge aneinander.

Bei irgendeinem der vielen GlacĂ©stände kaufte ich mir noch eine “Double”, wovon die eine Kugel mit dem vielsagenden Aroma “nicoise”. Was es wirklich war? Keine Ahnung, geschmeckt und gekĂĽhlt hat sie auch so.

Blumen am Place Masséna Ruinen auf dem Schlosshügel
Häuserschluchten und Palmen Verkehrsproblem: Autobahn, Eisenbahn und Stadtverkehr

29. Juni 2007
von Urs
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Radfahrt
Vormittag

schoenster_Sonnenschein

Nachmittag

einzelne_Wolken

106.5KM

248 HM
04:01 H

Auron – Nizza: Talfahrt

Ich bin ganz aus dem Häuschen. Ich weiss gar nicht wo ich anfangen soll zu schreiben.

Der gestrige Tag hat noch eine weitere Überraschung hervorgebracht. Der Gruss auf der Strasse war tatsächlich an mich gerichtet (Kommentar zum gestrigen Beitrag), er stammt von einem Kollegen, mit dem ich auch schon mal ein paar Kilometer gefahren bin und der mit dem Rad noch wildere Sachen macht als ich. Und vor allem schaut Euch das Passfoto von gestern nochmals ganz genau an, wenn immer möglich in der Vergrösserung: was steht da zu meinen Füssen? He?

Zu sagen ist noch, dass der Stein auf der Cime de la Bonette täglich wahrscheinlich ein paar hundert Mal fotographiert wird. Auch ich reihte mich in eine Warteschlange, drĂĽckte einem “Paris-Nizza-Mitfahrer” meine Kamera in die Hand und sagte nur: “Ich und der Stein”. Klick, der nächste war dran. Dass der Namenszug zu meinen FĂĽssen so schön drauf ist, ist absoluter Zufall.

Danke Dani, die Überraschung sitzt, perfekter hätte sie nicht sein können.

Für unsere 100 Kilometer Talfahrt verliessen wir Auron bei wolkenlosem Himmel. Auron ist Übrigens ein Skiort. Ausser Skier mieten und reparieren, ein paar geschlossene Bars und viele geschlossene Hotels läuft dort nur die Bewässerung der Blumen im Strassenkreisel.

Das Tal der Tinée ist teilweise recht schmal und deshalb so früh am Morgen auch noch ziemlich kühl. Fünfzig Kilometer schlängeln wir uns auf recht guten Strassen das Tal hinunter, bis es endlich breiter wird. Schroffe Felswände, aber auch lauschige Buchten huschen neben unseren Rädern vorbei. Wir erreichen die Ebene und der Tacho zeigt eine erstaunlich hohe Durchschnittsgeschwindigkeit von knapp 40 Km/h.

Während der restlichen fünfzig Kilometer verpflegen wir uns irgendwo in einem McDonalds und gelangen auf dem ziemlich direktesten Weg nach Nizza an das Meer. Dort machen wir noch einen kleinen Ausflug auf den Schlossberg hinauf, wo man eine wunderbare Sicht auf fast die ganze Stadt hat. Fototermin ist angesagt: Alle Gruppen einzeln und zusammen, die Leiter, erste Lobreden auf die gelungene Fahrt, den Initiator (Beat Gfeller) usw, bevor wir dann wieder vom Schlosshügel hinunter durch das Getümmel der Stadt in unser Hotel fahren.

Heute Abend dann eine grössere und längere Schlussveranstaltung, denn ein Teil der Teilnehmer verlässt uns jetzt wieder und fliegt morgen nach Hause. Einige Teilnehmer werden morgen für die Fahrt von Nizza nach Rom neu zu uns stossen.

Im Schlucht der Tinée


Mein Rad ist gerade hier:

Mehr Details sind hier zu finden