Als Aargauer unterwegs

Spass auf schmalen Reifen

15. Juli 2007
von Urs
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Radfahrt
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Nachlese auf Paris – Nizza – Rom

Nach einer Woche Alltagstrott werden selbst die schönsten Erinnerungen an Ferien ja schon wieder mit der zu erwartenden Patina des Vergessens überzogen. Kleine Details, kleine Begebenheiten verschwinden langsam, übrig bleiben die grossen Momente, vielleicht die überraschenden Ereignisse, vielleicht neu geknöpfte Bekanntschaften, vielleicht leider auch Enttäuschungen.

Von letzteren, eben den Enttäuschungen, habe ich glĂĽcklicherweise keine Bleibenden eingefangen. Denn die Fahrt von Paris ĂĽber Nizza nach Rom, war bezĂĽglich der Organisation, bezĂĽglich der uns begleitenden und manchmal auch umsorgenden Teamleiter und Busfahrer vorzĂĽglich organisiert und im Griff. Wir konnten uns alleine auf die Fahrt, oder eben auf das “Ferienmachen” konzentrieren. DafĂĽr einen ganz herzlichen Dank an die Leute vom Philipp’s Bike Team, allen vorab Peter, unserem Gruppenleiter und natĂĽrlich Beat fĂĽr die Idee und Realisation dieser Fahrt.

Persönlich ist mir vor allem die Fahrt auf die Cime de la Bonette in bester Erinnerung geblieben, nicht zuletzt auch deshalb weil mich dort Dani K. mit den Begrüssungen auf der Strasse und auf der Cime selber, aus der Weite begrüsst und aufgemuntert hat. Die Toscana und Umbrien waren für mich absolutes Neuland. War noch nie dort, weder mit dem Renner noch sonst wie. Anfänglich war ich vielleicht etwas enttäuscht von der Trockenheit und Einöde, doch mit der Zeit, etwas weiter weg von der Küste, wandelte sich dieser Eindruck hin zu etwas, was ich vielleicht wieder einmal besuchen würde. Die schöneren Etappen für mich befanden sich in den Bergen, Hautes Alpes, Rhône Alpes, Massif Central, da gäbe es noch so manchen Pass zu befahren. Möglicherweise war ich auch dort noch nicht das letzte Mal. Gastronomisch und bezüglich der Hotels hingegen hat eher der italienische Teil der Strecke die Nase vorn.

Mir hat auch diese Fernfahrt sehr gefallen. Höchstwahrscheinlich dürften noch weitere folgen.

Zum Photoalbum der Fahrt Paris – Nizza – Rom

Datum
Strecke
KM
HM
VM
NM
Google Map
Track / Down-load
Profil
Track-log
22.06.07
Etampes – Gien
126
752
Fahrstrecke vom Morgen
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23.06.07
Gien – Moulins
165.8
724
Fahrstrecke vom Morgen
Fahrstrecke vom Nachmittag
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24.06.07
Moulins – Montbrison
154
1344
Fahrstrecke vom Morgen
Fahrstrecke vom Nachmittag
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25.06.07
Montbrison – Lamastre
123.1
1685
Fahrstrecke vom Morgen
Fahrstrecke vom Nachmittag
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26.06.07
Lamastre – Die
97.9
1186
Fahrstrecke vom Morgen
Fahrstrecke vom Nachmittag
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27.06.07
Die – Savines le Lac
137.6
2313
Fahrstrecke vom Morgen
Fahrstrecke vom Nachmittag
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28.06.07
Savines le Lac – AuronKönigsetappe
113.4
2999
Fahrstrecke vom Morgen
Fahrstrecke vom Nachmittag
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29.06.07
Auron – Nizza
106.5
248
Fahrstrecke vom Morgen
Fahrstrecke vom Nachmittag
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30.06.07
NizzaRuhetag
 
 
 
 
 
 
 
 
01.07.07
Nizza – Albenga
132.8
1645
Fahrstrecke vom Morgen
Fahrstrecke vom Nachmittag
Ăśbersicht der Fahrt
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02.07.07
Nizza – S. Margherita
131.2
961
Fahrstrecke vom Morgen
Fahrstrecke vom Nachmittag
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03.07.07
S. Margherita – Pisa
144.5
1331
Fahrstrecke vom Morgen
Fahrstrecke vom Nachmittag
Ăśbersicht der Fahrt
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04.07.07
Pisa – Siena
152.7
1754
Fahrstrecke vom Morgen
Fahrstrecke vom Nachmittag
Ăśbersicht der Fahrt
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05.07.07
Siena – Chiancino Terme
89.5
1234
Fahrstrecke vom Morgen
 
Ăśbersicht der Fahrt
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06.07.07
Chiancino Terme – Viterbo
123.8
1798
Fahrstrecke vom Morgen
Fahrstrecke vom Nachmittag
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07.07.07
Viterbo – Fiumicino
108
1141
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Fahrstrecke vom Nachmittag
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14. Juli 2007
von Urs
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Nächtliche Wassersinfonie

Seit fĂĽnfzig Jahren wird in Bad Zurzach (ehemals Zurzach) das heilende Wasser erfolgreich genutzt. Seit dem besteht auch die Stiftung GemeinnĂĽtzige Stiftung fĂĽr Zurzacher Kuranlagen. Zum 50. Geburtstag erhielt nun die Gemeinde und der Kurort von der Stiftung eine Wassersinfonie geschenkt.

Mit achtzehn Hochleistungspumpen, 720 DĂĽsen, sechs beweglichen und zehn fixen Elementen sowie LED-Leuchten in mehreren Farben wird das Wasserspiel zu klassischer Musik betrieben.

Im Rhythmus der Musik schiesst das Wasser hoch, manchmal nur ein Strahl, manchmal mehrere Dutzend, manchmal ganz senkrecht und “strahlgerade”, manchmal geschwungen, alle sechs Elemente schön synchron miteinander. Es werden Wasserbilder gezeichnet, manchmal fast wie sechst TĂĽrme nebeneinander, dann wieder wie ein Wasservorhang oder eine riesige Muschel, später treppenförmig oder gebogen. Dazu immer wieder wechselnde Farben und auch immer wieder genĂĽgend lange Phasen in denen das Wassermuster unverändert bleibt, damit auch in der heranbrechenden Dunkelheit noch eine halbwegs gute Foto entstehen kann.

Besonders gut hat mir die Interpretation von “We are the champion” gefallen.

Farbgebung und Wassermuster wechseln immer wieder

13. Juli 2007
von Urs
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Der Mann mit den drei Stimmen

Da sitze ich am Morgen im Zug und blättere in der NZZ als der Zug in Baden hält. “Ist der Platz noch frei”, tönt es von weit oben herab. “Ja, klar”. Das hört der Mann aber schon nicht mehr, denn er sitzt bereits und hat seinen Stoss Zeitungen ausgebreitet.

Noch bevor der Zug abfährt, schon der Griff zum Handy, ein paar Tasten drücken und es läutet bereits irgendwo. Der Gesprächston ziemlich forsch, ob alles rund laufe, ob nichts anbrenne, er käme etwa fünf Minuten später. Dann noch irgend welches Gerede über den gestern entdeckten Skandal und dass das allerhand sei und noch Konsequenzen für den einen oder anderen haben werde.

Spätestens ab jetzt habe ich mitgehorcht. Der Herr muss ja wohl ein ganz wichtiger sein. Nur; seine Kleidung, ĂĽberhaupt sein ganzes äusseres passte ĂĽberhaupt nicht zu dem Gespräch. Er sah eher ĂĽbernächtigt aus, zerknittertes Hemd, kein Aktenkoffer, schien mir direkt aus dem Bett zu kommen. Aber heute ist ja Freitag und da trägt die Teppichetage manchmal merkwĂĽrdige Kleidung. “Casual day”, “Casual Friday” sagen die dem, aber so Extrem ist jetzt schon etwas merkwĂĽrdig. Der Zug saust gerade in Killwangen-Spreitenbach vorbei, das Gespräch scheint beendet zu sein. Der Herr sitzt in Fahrtrichtung zur Sonne. Seine Augen scheinen bei dem heutigen grellen Sonnenlicht zu schmerzen.

Der nächste Anruf: die Stimme diesmal eher passend zum Aussehen, lässig, nur der Kaugummi im Mund fehlt noch. Irgendwelches Gefasel ĂĽber Devisenkurse und den Dow Jones Index, nichts Konkretes, ausgedehnte langatmige … eeehhhhmmmmmsss … dazwischen, mehrmaliges Nachfragen “bisch no do?”, von der anderen Seite hört man kein Wort. Ich frage mich, ob der ĂĽberhaupt mit jemandem telefoniert oder doch nur Selbstgespräche fĂĽhrt. Blättert dazu langweilig in der gestrigen “heute…” – Zeitung. Ob er das wohl merkt? Altstetten ist vorbei. Der Zug rumpelt bereits ĂĽber die fast unzähligen Weichen des Vorbahnhofes von ZĂĽrich. Die dritte Nummer wird gewählt.

Diesmal die Stimme zuckersĂĽss: “Mäuschen, es ist Zeit zum Aufstehen”, noch ein bisschen hin- und her-Geschwafel und dann “jetzt aber use, hopp”.

Der Zug hält. Was ich von der NZZ heute mitbekommen habe? Beim Bilderrätsel der NZZ Domizil – Beilage war heute das ehemalige Kloster St. Urban im Kanton Luzern abgebildet.

12. Juli 2007
von Urs
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Gebaut fĂĽr die Ewigkeit

Zur Zeit sind wir wegen anstehenden Renovationsarbeiten im Keller daran, dort die Modellbahn, diverse Gestelle und an die Decke und die Wand geschraubte Halterungen abzuschrauben und zu entfernen. Dabei fällt auf, mit welch dicken und vor allem langen Schrauben und mit welcher Menge an Schrauben (lieber zwei oder drei, statt nur eine) ich damals vor Jahrzehnten die Dinger befestigt habe.

Ich muss damals wohl der Überzeugung gewesen sein, dass sich niemals mehr etwas verändern würde.

Jawohl, niemals …

11. Juli 2007
von Urs
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Der Platzregen

Vielleicht war es aber auch nur die Fortsetzung des Regens nach einem Unterbruch an einem weiteren verregneten Tag. Einer sogenannten blauen Störung am Himmel. Ist ja egal. Jedenfalls beim Einsteigen in das Tram, war es schwarz, sehr schwarz am Himmel. Einzelne Tropfen fielen durch die regennassen Bäume auf die Köpfe der Passanten.

Eine knappe Viertelstunde später, zwischen der zweitletzten und der letzten Tramhaltestelle, bei der ich und viele andere das Tram verlassen, ging es los. Es hämmerte regelrecht auf das blecherne Dach des Trams. Ich fühlte mich wie eine Sardine in dem mittlerweile überfüllten Tram. Wahrscheinlich fühlen sich Sardinen in der Dose, wenn endlich der Deckel aufgeht, etwa ähnlich wie wir heute abend im überfüllten Tram, wenn endlich die Türen aufgehen.

Die vordersten paar Leute stolperten regelrecht aus dem Tram in den Platzregen und die erstbeste Pfütze hinein, blieben stehen, kramten im Aktenkoffer oder Einkaufstasche nach einem Knirps. Derweil ein paar von hinten aus dem Tram drängelten, aber nicht weiterkamen, weil die vorderen an den vordersten, welche in der Pfütze standen, nicht vorbeikommen. Andere, nämlich die, die den Schirm bereits zugeklappt hatten wollten einsteigen, konnten aber nicht weil die, die im Tram waren immer noch nach draussen drängten.

Zu allem Ăśberfluss drängelte sich auch noch die sonst nette Dame von der “heute…”-Zeitung zwischen die Leute und wollte jetzt unbedingt Jedermann oder Jederfrau ein nasses Exemplar auf die Brust drĂĽcken. Wenigstens solange die Zeitung erst nass und nicht klatschnass war.

In diesem ganzen GstĂĽrm fragt der Mann vor mir die nette Dame von der “heute…”-Zeitung: “Steht auch der Wetterbericht von heute drin?”. Die Dame: “Ja, klar”. Der Mann geht weiter, ohne dass er ein Exemplar abnehmen wĂĽrde und lässt die Dame einfach im Regen stehen. “Dubel” höre ich die Dame murmeln, nehme ihr das Zeitungsexemplar ab und entfalte es ĂĽber meinem Kopf zu einem kleinen Dach.


Mein Rad ist gerade hier:

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