Als Aargauer unterwegs

Spass auf schmalen Reifen

24. Juni 2007
von Urs
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Radfahrt
Vormittag

einzelne_Wolken

Nachmittag

einzelne_Wolken

154KM

1344 HM
06:35 H

Sonntagsfahrt: Moulins – Montbrison

Um es vorweg zu nehmen: heute ist Sonntag, und dazu hat sich auch das Wetter sonntäglich gegeben. Vom morgen früh bis fast zum Ende der Fahrt konnten wir unter der Sonne fahren. Manchmal etwas verdeckt durch leichte Bewölkung, aber das war auch richtig, denn die Temperaturen stiegen bis über 30 Grad.

Nach dem Morgenessen und dem Verpacken und Beladen der Fahrzeuge konnten wir unsere nächste Etappe nach Nizza in Angriff nehmen. Nach Streckenplan standen heute erstmals etwas mehr Höhenmeter auf dem Programm, dafür sollte die Etappe nicht mehr ganz so lange werden wie gestern.

Nach der Abfahrt von Moulins fuhren wir noch ein Stück der Allier entlang hinauf nach La Palisse. Dort besichtigen wir kurz das grosse und alte (und brüchige) Schloss. So eine Besichtigung läuft bei Velofahrern meist so ab, dass man mit samt dem Rad an allen Verbotstafeln vorbei in den Schlossgarten fährt, die Pixelkiste hervorkramt und dann versucht, dass Schloss in seiner riesigen Breite und Höhe doch noch irgendwie festhalten zu können. Weil das nicht so richtig gelingen will, macht man dann noch ein Gruppenfoto vor dem Schloss.

Die weitere Fahrt wurde nun immer hügeliger. Kurz nach dem für den heutigen Morgen höchsten Punkt (ca 590 Meter über Meer), in Le Mayet de Montagne überforderten wir den dortigen Beizer mit der Bestellung von 20 Spaghetti-Tellern. Wir mussten uns auf drei verschiedene Restaurants verteilen, damit alle eine Bestellung absetzen konnten. Ich blieb dennoch beim Spaghetti-Teller. Wir, die verbliebenen acht Gäste, erhielten dann zwei riesige Platten voll Spaghetti, Tomatensauce mit viel Fleisch drin und einem riesigen Kübel geriebenen Käse, was dann doch wahrscheinlich für alle 20 gereicht hätte.

FĂĽr die weitere Fahrt am Nachmittag ging es nochmals kurz in die Höhe (auf 790 Meter ĂĽber Meer). Die Mittagshitze begann zu drĂĽcken, doch glĂĽcklicherweise verlief der grĂĽsste Teil der Auffahrt durch den Wald. FĂĽr die Abfahrt nach St. Germain hinunter benutzten wir ein sehr malerisches kleines Tal. Die Strasse ist auf der Strassenkarte als “sehenswert” markiert und dies trifft voll zu. Offensichtlich ist dies eine Touristenstrasse, denn uns kamen einige Radfahrer mit viel Gepäck von unten herauf entgegen.

Die Landschaft hat sich heute deutlich geändert. Die Getreidefelder sind definitiv verschwunden, man betreibt hier vor allem Milchwirtschaft und offensichtlich auch Holzwirtschaft. Denn wir sind an einigen grossen Sägewerken vorbeigefahren. Auch Pferde und Schafe sind hier weit verbreitet. Sogar die Bauweise der Häuser hat sich verändert. Man spürt irgendwie einen südlichen Touch in der Bauweise.

In den letzten Tagen sind wir in vielen Dörfern und Städten vorbeigefahren. Manche waren wunderschön herausgeputzt mit viel Blumen an der Strasse. So zum Beispiel auch heute Montbrison. Die Hauptstrasse ins Zentrum ist eine riesige Allee, auf den Kreiseln steht jeweils ein riesiger Blumenschmuck. Auch entlang der Strasse sind Blumentöpfe aufgestellt und es sieht sehr bunt aus und heute Abend hat es sogar sehr intensiv und sĂĽss nach irgend einer Blume geschmeckt. Manche der schönen Ortschaften scheinen hier das Kennzeichen “Ville fleurie” zu erhalten.

Vielleicht noch ein Wort zu meinem Renner: Ich benütze auf dieser Fahrt einen gemieteten Renner. Es ist einer der Marke MERIDA, drei Kartenblätter vorne und neun hinten, eigentlich normal. Was das Besondere daran ist: er hat einen neuartigen Lenker. Vielleicht etwas breiter, als ich mir das von Zuhause gewohnt bin, aber der Querlenker ist ein ovales Rohr. Für mich, der ich mir runde Rohre gewohnt bin, ein ganz neues und komfortableres Gefühl für die Lenkerhaltung. Das hat leider den Nachteil, dass ich das GPS nicht montieren konnte. Es fährt aber dennoch, diesmal halt in der Satteltasche mit. Ansonsten aber: pedalen muss ich auch hier immer noch selber.

Mein Renner fĂĽr diese Fahrt

23. Juni 2007
von Urs
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Radfahrt
Vormittag

wechselhaft_teilweise_Regen

Nachmittag

bewoelkt_mit_einzelnen_Sonnenabschnitten

165.8KM

724 HM
06:31 H

Ab Gien der Loire entlang

Kurz nach der Abfahrt in Gien machten wir bei der Brücke über die Loire noch einen kleinen Fotohalt um auch die riesige Kirche / Kathedrale noch in unsere Fotoapparate verpixeln zu können. Danach starteten wir für eine Fahrt, bei welcher wir fast 100 Kilometer immer mehr oder weniger in der Nähe der Loire, oder dem vorhandenen Kanalsystem Richtung Süden fuhren. Einen weiteren Fotohalt legten wir noch bei einem der zahlreichen Aequadukte ein, welche ab und zu über die Loire führen. Im letzten Teil der Fahrt verliessen wir dann das Loiretal und sind der Allier vorerst bis nach Moulins gefolgt.

Auf der Fahrt entlang der Loire entdeckte ich auch ein paar Schlösser, die von ihren jeweiligen Hügeln herab die Landschaft regelrecht zu überwachen scheinen. Entlang der Loire ist ein Kanalsystem gebaut, welches heute offensichtlich für die populären Hausbootferien verwendet wird. Mehrmals konnte ich jedenfalls Hausboote, Picknickplätze und weitere Anlegestellen, sowie Reparaturwerkstätten für Boote erkennen.

Auch bezüglich der Landwirtschaft hat sich seit gestern einiges geändert. Die Getreidefelder machen mehr und mehr den Spargelfeldern (in der Nähe der Loire) oder der Milchwirtschaft Platz. Kühe, Schafe und Pferde weiden zu Hauf auf den Feldern.

Das Wetter war auch heute eher eine durchzogene Angelegenheit: Am Morgen starteten wir wieder mit übergezogenem Regenschutz. Im Gegensatz zu gestern brauchten wir ihn allerdings richtig. Während knapp 10 Kilometern durchfuhren wir einen ziemlich heftigen Schauer. Innert Minuten lief das Wasser aus den Schuhen. Da allerdings ein relativ heftiger, seitlicher Wind blies, trockneten bis zum Mittagessen wenigstens die Kleider wieder. Am Nachmittag schien über weite Strecken sogar die Sonne, so dass auch die Schuhe heute Abend bei der Ankunft im Hotel schon fast wieder trocken waren.

Nach dem Mittagessen in Nevers, etwa bei Kilometer 110, trennten wir uns von der Loireebene und fuhren weiter unserem heutigen Zielort, Moulins, entgegen. Gegenüber dem Morgen wurde nun die Fahrt deutlich hügeliger, zu dem mit steigender Tendenz. Den grösseren Teil der Höhenmeter bewältigten wir auf den letzten 50 Kilometern der heutigen Fahrt. Dieser letzte Teil der Fahrt führte Übrigens durch ziemlich viel Waldgebiete und teils über kilometerlange, schnurgerade Strassen, und dazu immer ein ständiges Auf und Ab.

Zum Schluss noch eine Bemerkung zu meinem Umstieg von der Geniesser-Gruppe in die Rollergruppe: Die Rollergruppe entspricht viel eher meinem Trainingsstand. Auch wenn wir heute extrem schnell unterwegs waren, so hatte ich nie das GefĂĽhl “im roten Bereich” fahren zu mĂĽssen. Ich bleibe hier, wenigstens bis zu den ersten Bergetappen.

22. Juni 2007
von Urs
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Radfahrt
Vormittag

wechselhaft_teilweise_Regen

Nachmittag

bewoelkt_mit_einzelnen_Sonnenabschnitten

126KM

752 HM
06:08 H

Einrollen von Etampes nach Gien

Die Etappe könnte auch als Durchfahrt durch die Korn- und Gemüsekammer Frankreichs benannt werden. Gestern beim Hinflug nach Paris überraschte mich der Anblick der vielen braunen Flecken. Dass es Spuren der Trockenheit sein könnten, wollte ich nicht glauben.

Nach einem typisch französischen Morgenessen mit fettigen, weichen, luftigen Gipfel und Stücken von Pariserbrot, sowie allerlei weiteren Zutaten wie Käse und Fleisch, nebst Obst, Joghurts und Aufstrichen, machten wir uns auf den Weg. Da das Wetter mit seinen dunklen Wolken nichts Gutes versprechen konnte, zogen wir gerade von allem Anfang unsere Regenschütze über.

Der Weg wird die nächsten paar Tage vor allem in südöstlicher Richtung zu den Alpen führen. Der Wind bläst von Südwesten her, also rechts vorne. So hat dann die ganze Gruppe etwas davon und nicht nur der arme Gruppenleiter.

Wir haben Etampes bald verlassen und fuhren nun auf meist sehr guten, aber wenig befahrenen Strassen buchstäblich Kilometerlang durch Getreidefelder. Hie und da etwas GemĂĽse, vielleicht auch Sonnenblumen oder Mais und zwischendurch auch mal ein kleines Waldgebiet. Die Gegend ist zwar flach aber destotrotz sehr hĂĽgelig. Die Dörfchen sind sehr unterschiedlich. Die einen scheinen fast verlassen, bestehen auch aus vorwiegend alten Häusern, während sich andere regelrecht herausgeputzt präsentieren. An den Häusern und in den Vorgärten wachsen viele Blumen. Das Gebiet scheint “Le Loiret” zu heissen, denn entlang der Strasse wird der Tourist immer wieder begrĂĽsst und verabschiedet mit eben dieser Bezeichnung.

Mittagessen nahmen wir in Bellegarde, beim Chinesen ein. Ein Buffet mit Reis und der chinesischen KĂĽche. Mich interessierten vor allem die verschiedenen Zubereitungen von Pouletfleisch. Auch das Dessertbuffet mit Ananas und allerlei zuckerigen Sachen schmeckte.

Am Nachmittag kamen wir dann immer näher an die Loire, überquerten sie auch ein paar Mal und hatten sogar Gelegenheit in Sully sur Loire, eine Foto von diesem Schloss zu machen. Gegen Abend fuhren wir dann in Gien ein.

Seit dem Morgen hat sich die Landschaft deutlich verändert. Fast keine Getreidefelder mehr, dafür vermehrt Gras und Milchkuhhaltung. Kurz vor Gien haben wir ein riesiges Viadukt gekreuzt. Ob das ein mögliches Überbleibsel der Römer ist? Auch bei der Brücke in Gien über die Loire würde mich ein römischer Ursprung nicht verwundern. Gien ist ein wichtiger Ort in der Herstellung von Leder und Porzellan. Zudem steht direkt neben der Brücke auch eine riesige Kirche, vielleicht auch Kathedrale.

Das heutige Nachtessen wurde uns auf Porzellan-Tellern aus Gien serviert. (Habe extra unter den Teller geschaut)

Heute Morgen habe ich mich bei den Geniessern, der langsamsten Gruppe, eingeteilt. Doch heute Abend während des Essens habe ich den Entschluss gefällt, mich zur nächst stärkeren Gruppe umteilen zu lassen. Ich glaube, es könnte etwas mehr drin liegen, als ein 21er Schnitt, trotz Gegenwind.

21. Juni 2007
von Urs
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Gut angekommen

Mit knapp zwei ständiger Verspätung konnten wir in Basel starten. easyJet musste wegen eines Defektes an einer anderen Maschine kurzfristig umdisponieren und dafür wurde unser Flieger verwendet. Dafür wurden wir mit einem Flug über ein wunderbares Wolkenmeer entschädigt. Während die Wolken in der ersten Hälfte des Fluges eher den uns bekannten Kumulusgebilden entsprachen, flachten sie in der Nähe von Paris mehr und mehr zu einem flachen Teppich ab.

Mit der Verzögerung die wir beim Start in Basel eingefangen haben, versuchten wir dann in Paris irgendwie auf völlig verstopften Autobahnen während des Feierabendverkehrs aus der Stadt hinauszugelangen. Schlussendlich hat dies dann unser Chauffeur auch geschafft. Das Hotel in Etampes hielt uns noch ein warmes Essen bereit.

Anschliessend Bezug und Einstellungen an den Mieträdern und dann das Tagesrucksäckli für morgen gepackt. Dem Vernehmen nach, soll spätestens ab Mittag mit Regen gerechnet werden.

20. Juni 2007
von Urs
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Radfahrt
null

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null

KM

HM
H

Es ist so weit

Der Koffer ist gepackt und für diesen Notebook wird sich auch noch ein Plätzchen finden.

Morgen fliege ich also nach Paris, dort werden wir von Philipp’s Biketeam eingesammelt und nach Etampes gefahren. Anschliessend können dann die Rennräder bezogen werden und dann wird es wohl schon bald Zeit fĂĽr das Nachtessen.

Dass ich die Fahrt von Paris über Nizza nach Rom mit dem Webtracker auf dieses Weblog bringen will, habe ich ja schon länger angekündigt und dem dürfte aus heutiger Sicht, technisch gesehen, auch nichts mehr im Wege stehen. Dass Frankreich und Italien gut ausgebaute GPRS-Netze haben muss ich zur Zeit einfach noch glauben. Spätestens am Freitagabend, nach der ersten Etappe, habe ich dann zu diesem Thema erste eigene Erfahrungen.

Auf der GoogleMap (08.02.2015: Link entfernt), die während der Fahrt eingeblendet wird, sind die mittlerweile wohlbekannten farbigen Dreiecke weiterhin das Zeichen für die Markierungen meines Webtrackers. Die kleinen blauen Google-Punkte markieren unsere jeweiligen Etappenorte und beinhalten einen Link auf das aktuelle Wetter an diesem Ort.

Wie bei früheren längeren Fahrten werde ich auch diesmal versuchen, möglichst zwischen Nachtessen und Mitternacht meine Eindrücke aus der aktuellen Etappe zu schildern.


Mein Rad ist gerade hier:

Mehr Details sind hier zu finden